Der Außenminister betonte, dass jegliche Einschränkungen der nuklearen Zusammenarbeit mit Russland abgelehnt werden müssen.Weiterlesen
Die Sicherheit der europäischen Energieversorgung könne in Zukunft nicht gewährleistet werden, wenn sie zum Opfer politischer und ideologischer Debatten werde, anstatt als reale Sachfrage wahrgenommen zu werden, erklärte der ungarische Außenminister am Donnerstag in Zagreb.
Bei einem Treffen der Transatlantischen Energiepartnerschaft sagte Péter Szijjártó, dass es heute zwei große Herausforderungen für die Energiesicherheit gebe: zum einen den Krieg in der Ukraine und die als Reaktion darauf verhängten Sanktionen und zum anderen die zunehmende Politisierung und ideologische Ausrichtung von Energiefragen.
„Wir stehen vor einer sehr schwierigen Zeit und Europa muss erkennen, dass es zumindest im Bereich der Energiepolitik mit beiden Beinen auf dem Boden stehen muss“, betonte der Minister. Dutzende Milliarden Kubikmeter Erdgas fehlen bereits in der europäischen Versorgung aufgrund politischer und ideologischer Auseinandersetzungen, und
wir wollen nicht, dass andere Formen der Energieversorgung, wie die Kernenergie, diesen künstlichen politisch-ideologischen Auseinandersetzungen zum Opfer fallen,
fügte er hinzu.
Als ein ähnliches Problem bezeichnete Szijjártó die Frage der grünen Ziele, bei denen es vor allem darum gehen sollte, wie die Menschheit die Umwelt schützen und den Planeten in seiner heutigen Form erhalten kann, die aber stattdessen von politischen und ideologischen Bewegungen in Beschlag genommen wurden.
Die Energiediskussionen müssen wieder zur Normalität und Vernunft zurückgeführt werden, erklärte der Politiker und unterstrich, dass dazu fünf Bedingungen notwendig seien. Szijjártó betonte erstens, dass die nationalen Zuständigkeiten respektiert werden müssen, wobei der Energiemix in die nationale Zuständigkeit falle und auch eine Frage der Souveränität sei, da die Sicherheit der Energieversorgung eine Frage der Souveränität sei.
Der zweite Punkt ist, dass man die physische Realität nicht vergessen darf, dass man eine Versorgungsquelle und einen Transportweg braucht. Der Minister erwähnte dann die Diversifizierung, sagte aber, dass es problematisch sei, dass dies nicht als eine Erhöhung der Anzahl der Energiequellen gesehen werde, sondern nur als eine „Änderung der geografischen Richtung der Abhängigkeit“.
Die ungarische Regierung wolle jedoch keine Energiequellen aufgeben, sie wolle nicht nur die geografische Ausrichtung ändern, sondern auch neue Versorgungswege erschließen.
In Bezug auf die grünen Ziele betonte Szijjártó, dass es wichtig sei, vernünftig zu bleiben, und dass es sich hierbei nicht um ein politisches Druckmittel handele. Er wies darauf hin, dass Umweltschutz und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen müssen, dass dies möglich ist und dass die Glaubwürdigkeit beider Bereiche gefährdet ist, wenn das Gleichgewicht zwischen beiden gestört wird.
Der Minister wies abschließend auf die Kernenergie hin und erklärte, dass es ohne sie nicht möglich sei, die umweltpolitischen Ziele zu erreichen, die Energiewende erfolgreich durchzuführen, die langfristige Energiesicherheit zu gewährleisten und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Er betonte, dass der Kampf gegen die Diskriminierung der Kernenergie als sicheres, kostengünstiges, nachhaltiges und berechenbares Mittel der Energieerzeugung fortgesetzt werden müsse und dass der Bau von Kernkraftwerken unterstützt und nicht behindert werden sollte.
Wir sind mit keiner Maßnahme einverstanden, die beispielsweise die nukleare Zusammenarbeit mit Russland einschränken würde,
so der Politiker.
via mti.hu, Beitragsbild: Pixabay