Deutscher Europaabgeordneter im Twitter-Streit mit Wirtschaftsclubpräsident über Ungarn

Eine Delegation des Haushaltskontrollausschusses des Europäischen Parlaments (CONT) traf am Montag in Budapest ein. Daniel Freund, ein deutsches Mitglied der Delegation von den Grünen, hat sich bereits mit Arne Gobert, dem Präsidenten des Deutschen Wirtschaftsclubs, in dem deutsche Unternehmen und in Ungarn tätige Firmen zusammengeschlossen sind, angelegt.

Dem Mandiner-Artikel zufolge twitterte Freund seine E-Mail-Adresse an Gobert und spottete über den Präsidenten des Clubs, weil dieser gesagt hatte, er dürfe im Europäischen Parlament nicht sprechen. „Ich stehe jederzeit für ein Gespräch zur Verfügung, obwohl ich klarstellen möchte, dass Ihr Spott über mich leider zu dem Bild passt, das ich in Brüssel erleben musste, als ich mich als Redner angemeldet hatte und mir das Wort bei einer öffentlichen Anhörung verweigert wurde“, antwortete Gobert.

Wie Ungarn Heute früher berichtete, hatte CONT Arne Gobert bei der Anhörung über die angeblich systematische Benachteiligung deutscher Firmen und Unternehmen bei Ausschreibungen in Ungarn nicht zu Wort kommen lassen.

Daniel Freund reagierte auch auf einen Artikel von Hungary Today, der Schwesterseite von Ungarn Heute, mit der Behauptung, er kritisiere nicht Ungarn, sondern Viktor Orbán.

Orban,not Hungary. pic.twitter.com/NuXUAv2WmU

— Daniel Freund (@daniel_freund) May 15, 2023

Telex berichtete, dass Aktivisten von Fidelitas, der Jugendorganisation der Regierungspartei Fidesz, am Montag mit Taschen voller Euro-Bündel auf die Delegation warteten. Sie bezogen sich dabei auf einen Korruptionsfall, in den die ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Eva Kaili, die im Zuge des Skandals zurücktrat, und ihr Ehemann verwickelt sind, der einige der Hunderttausende von Euro an Bestechungsgeldern in Taschen und einem Koffer versteckt hatte. Aus diesem Grund wurden die Koffer von den Fidelitas-Mitgliedern mit dem Bild von Kaili beklebt.

via hungarytoday.hu, Beitragsbild: Europäisches Parlament