Das von Ungarn importierte russische Öl setzt seine Reise direkt nach Kiew fort.Weiterlesen
Es ist erwiesen, dass Russland mit Sanktionen nicht in die Knie gezwungen werden kann, sagte der Vorstandschef der MOL-Gruppe.
In seiner Rede auf der vom Mathias Corvinus Collegium (MCC) am Samstag in Esztergom veranstalteten Podiumsdiskussion sagte Zsolt Hernádi, dass alle dächten, die russische Wirtschaft würde durch die Sanktionen zum Erliegen kommen, aber die Russen hätten die gesamte Lieferroute umgelenkt. Heute sind 80 Prozent der russischen Ölexporte nach Indien und China verlagert worden.
Zur Energiesituation in Europa betonte er, dass sich der Schwerpunkt zwar verlagert habe, das Risiko für die Versorgungssicherheit aber mehr oder weniger gleich geblieben sei. Ein „Versorgungschaos“ sei nicht entstanden, weil es einerseits einen warmen Winter in ganz Europa gegeben habe und andererseits der Gasverbrauch in Europa aufgrund der Preise um 22 % „schwindelerregend“ zurückgegangen sei.
Als Reaktion auf einen Bericht in einer deutschen Zeitung, wonach MOL und die Türkei die größten Diesellieferanten für die Ukraine seien, bezeichnete Zsolt Hernádi dies als eine „krasse Lüge“.
Er sagte, dass MOL die logistischen Einrichtungen und die logistische Unterstützung bereitstellt und dass „6 Prozent der ukrainischen Dieselimporte aus Ungarn kommen“.
Die meisten ukrainischen Panzer werden mit Öl betrieben, welches von Ungarn und der Türkei aus Russland importiert wird und Kiew zu Verfügung gestellt wird. Die Kampffähigkeit der Ukraine ist somit stark von Treibstoffimporten aus Ungarn abhängig, schrieb das Handelsblatt letzte Woche.
In Bezug auf die Abfallwirtschaft und den grünen Übergang wies er unter anderem darauf hin, dass MOL über
einen Zeitraum von zehn Jahren Investitionen in Höhe von 185 Mrd. Forint (479,8 Millionen Euro) zugesagt habe. Er sagte: „Wir haben die Kriterien übernommen, die der ungarische Staat bei der Abfallverarbeitung erfüllen muss.“ Er wies auch darauf hin, dass ganz andere Arten von Abfallsortieranlagen gebaut werden sollen, nämlich solche, die tatsächlich hochwertiges Ausgangsmaterial für das Recycling produzieren und verkauft werden können. Er wies auch darauf hin, dass die Abfälle durch die Abfallsteuer abgedeckt sind und dass „derzeit nicht die Rede davon ist, dass die Bevölkerung mehr für die Beseitigung von Abfällen zahlen soll“.
Er wies darauf hin, dass das makroökonomische und ölwirtschaftliche Umfeld des Unternehmens in diesem Jahr viel schlechter sei als im letzten Jahr.
Die industriellen Investitionen der Unternehmen seien im letzten Jahr deutlich zurückgegangen; diese würden in der ungarischen Makroökonomie in drei Jahren fehlen, wenn MOL seine Investitionen reduziere,
fügte Zsolt Hernádi hinzu.
Zur zusätzlichen Gewinnsteuer sagte er: „Sie ist wie eine Droge: Man kann davon abhängig werden“. Er sagte: „Man kann sie ab und zu benutzen, aber dann muss man sie schnell wieder absetzen, weil man sonst Investitionen verliert.“
Via MTI Beitragsbild: MCC Feszt Facebook