Grüne Energiespeicher werden nicht nur für die Elektromobilitätswende benötigt, sondern auch für die Energieversorgung von Industrie und Haushalten.Weiterlesen
Die gesamte inländische Solarkapazität stieg bis Ende letzten Jahres auf einen neuen Höchststand von über 5.600 Megawatt. Kapazitäten, die bisher für das Jahr 2030 erwartet wurden, könnten daher bereits in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Das neue Volumenziel für den Beginn des nächsten Jahrzehnts sei mit 12 Gigawatt doppelt so hoch wie die bisherige Zusage, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Zusammenfassung des Energieministeriums.
Nach vorläufigen Angaben des Übertragungsnetzbetreibers MAVIR stehen bis Anfang 2024 (5.649 Megawatt) neben 3.332 Megawatt industrieller Solarkapazität auch 2.317 Megawatt Kapazität für Privathaushalte zur Verfügung. Der Zuwachs im Jahr 2023 übertreffe nicht nur alle Vorjahreswerte, sondern stelle auch mehr neue Kapazität dar, als bis 2020 (1.415 Megawatt) installiert worden sei, heißt es in der Erklärung.
Fast die Hälfte des letztjährigen Zuwachses kam aus der Inbetriebnahme von Industriekraftwerken und die andere Hälfte aus der Inbetriebnahme von Haushaltskraftwerken. Solarparks mit einer Leistung von mehr als 50 Kilowatt erreichten im vergangenen Sommer einen neuen Höchststand und erzeugten am 12. August mittags mehr als 2.731 Megawatt.
Die Zahl der kleinen Solaranlagen im Haushaltsmaßstab übersteigt im Jahr 2023 die Marke von einer Viertelmillion. Das ist ein Viertel mehr als bei der vorherigen Schätzung für 2030.
Nach den Daten der Volkszählung verfügt mehr als ein Viertel der nach 2010 gebauten Wohngebäude mit einer Fläche von 100 Quadratmetern oder mehr über Solaranlagen.
Der rasche Einsatz von wetterabhängigen erneuerbaren Energiequellen stellt Netzbetreiber und Anlagenbetreiber vor große Herausforderungen. Im vergangenen Jahr verzeichnete MAVIR eine Unausgewogenheit von mehr als 400 Megawatt in 1.045 Viertelstunden, verglichen mit 293 im Vorjahr.
Auch die Zahl der Stunden mit Null- oder Negativpreisen an der heimischen Strombörse hat deutlich zugenommen, und zwar auf 96 im Jahr 2023, mehr als in den zehn Jahren zuvor zusammen. Laut dem Energieministerium
muss der Anstieg der erneuerbaren Kapazitäten mit erheblichen Investitionen in Netze und Speicher einhergehen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die für die kommenden Jahre geplanten Entwicklungen werden die Grundlagen für die sichere Integration von Tausenden zusätzlichen Megawatt an grüner Stromerzeugungskapazität schaffen. Investitionen in die Energiespeicherung werden auch die Belastung des Stromsystems verringern und seine Widerstandsfähigkeit erhöhen. Die Ausschreibung für Unternehmen in Höhe von 62 Milliarden Forint (163 Mio. Euro) könnte bis zum Sommer 2026 zum Bau von industriellen Speicherkapazitäten führen, die 20 Mal größer sind als die derzeitige Gesamtkapazität, heißt es in der Mitteilung.
via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Energiaügyi Minisztérium