Das Leben und die Rivalität von Adolf Zukor und William Fox stehen im Mittelpunkt des Dokumentarfilms.Weiterlesen
Am Dienstag hat das Filmarchiv des Nationalen Filminstituts auf seiner YouTube-Seite den Dokumentarfilm Verlorengegangene ungarische Filme kostenlos zur Verfügung gestellt, der die Wechselfälle der ungarischen Filmindustrie in den letzten 120 Jahren, die tragischen Umstände der zerstörten Filme und die Möglichkeit der Wiederentdeckung längst vergessener Werke beschreibt.
Wie die für die Kommunikation des Films zuständige Agentur am Dienstag mitteilte, geht es in dem viertelstündigen Dokumentarfilm um die frühen Herausforderungen in der Geschichte des ungarischen Kinos, darunter die Entflammbarkeit von Nitrocelluloid-Filmrollen, die in der Stummfilmzeit zu zahlreichen tragischen Bränden führte. Selbst die Rollen, die unversehrt überlebten, waren nicht in Sicherheit, da sie wegen ihres wertvollen Silbergehalts oft recycelt wurden, was zum Verlust vieler Filme führte. Die Zerstörung setzte sich im Maschinenraum fort, wo die Maschinisten selbst oft die Szenen herausschnitten, die ihnen gefielen, wobei die pikanten Details besonders gefährdet waren.
Der Dokumentarfilm beleuchtet die Schlüsselrolle von Filmstudios wie der Werkstatt von Jenő Janovics in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj). Hier begannen Regisseure wie Michael Curtiz (Mihály Kertész, 1886-1962) und Alexander Korda (Sándor Korda, 1893-1956) ihre Karrieren. Leider sind auch viele ihrer frühen Werke verloren gegangen.
Das Aufkommen des Tonfilms markierte einen Wendepunkt in der kulturellen Wertschätzung von Filmen und der Bedeutung ihrer Bewahrung, aber das Versäumnis, Filmarchive einzurichten, führte zum Verlust von mehr als 90 % der ungarischen Stummfilme. Dies gilt auch für den ersten ungarischen Stummfilm, bei dem Regie geführt wurde, Der Tanz (A táncz).
Der Dokumentarfilm geht auch auf die Herausforderungen während und nach dem Zweiten Weltkrieg ein, insbesondere auf die Tragödie der Filme, die während des Krieges in Weinkellern versteckt waren, und auf die politische Zensur.
Ungarische Filme sind seit den 1910er Jahren um die Welt gereist, so dass noch Hoffnung besteht, dass wertvolle Stücke aus ausländischen Archiven und Nachlässen auftauchen könnten. Obwohl die unsachgemäße Lagerung von Nitrat-Rohmaterial alte Filme schwer beschädigen kann, ist es dank digitaler Technologie und Datenbanken heute möglich, selbst Fragmente besser zu identifizieren.
Diese Arbeit wird auch von den Archiven unterstützt: 1957 verfügte das Filmarchiv nur über 12 ungarische Stummfilme in seiner Sammlung, aber dank der umfangreichen internationalen Zusammenarbeit ist diese Zahl inzwischen auf fast 70 angestiegen.
Regie bei Verlorengegangene ungarische Filme führte Enikő Löwensohn zusammen mit Barnabás Weisz, der auch die Animation erstellte. Der Komponist war Botond Lelkes, die Drehbuchautoren waren Enikő Löwensohn und Evin Hussein, die Sprecherin war Barbara Hegyi und der Produzent György Ráduly.
Via MTI Beitragsbild: NFI