Ungarns Bemühungen um den Kinderschutz gehen über eine einzelne Person hinaus und werden unvermindert fortgesetzt.Weiterlesen
Ab sofort wird die Ernennung und Einstellung von Leitern von Kinderschutzeinrichtungen und deren Stellvertretern einem strengen psychologischen Eignungstest unterzogen, kündigte der Parlamentarische Staatssekretär für Inneres am Donnerstagabend auf seiner Facebook-Seite an.
Wie Bence Rétvári schrieb, hatte Ministerpräsident Viktor Orbán bereits angekündigt, dass die Regierung strengere Maßnahmen in Kinderschutzeinrichtungen einführen werde, um sicherzustellen, dass Kindern nirgendwo Schaden zugefügt wird, auch nicht innerhalb der Wände von Einrichtungen. „Nach der Kabinettssitzung vom Mittwoch ist die erste Verschärfung bereits da“, sagte der Staatssekretär.
Nach Angaben von Bence Rétvári werden alle Leiter und stellvertretenden Leiter von Kinderheimen einer umfassenden Prüfung auf Management- und persönliche Kompetenzen sowie auf sexuelle Devianz und Suchtverhalten unterzogen.
Der entsprechende Regierungserlass wird demnächst im ungarischen Staatsanzeiger veröffentlicht und tritt sofort in Kraft, damit die Untersuchungen so schnell wie möglich beginnen können.
Die Untersuchungen werden nicht nur vor neuen Ernennungen, sondern auch bei den derzeitigen Leitern von Institutionen angeordnet,
gab der Staatssekretär bekannt.
Der psychologische Eignungstest werde auf dem von Innenminister Sándor Pintér genehmigten Berufsprotokoll basieren und alle zwei Jahre für alle Leiter und stellvertretenden Leiter von Institutionen überprüft werden. Der Innenminister werde auch die von den Leitern der Kinderschutzeinrichtungen erwarteten Führungskompetenzen festlegen, die ebenfalls im Rahmen des einzuführenden psychologischen Eignungstests geprüft werden.
Untersucht werden sollen beispielsweise der allgemeine psychische Zustand, die emotional-impulsive Kontrolle, die psychische Belastbarkeit, die Fähigkeit zur Stressbewältigung, das Verantwortungsbewusstsein, pathologische Süchte (z.B. Spielsucht, Alkoholsucht, Drogensucht), Suizidalität und sexuelle Devianz, so der Politiker.
Bence Rétvári wies auch darauf hin, dass Viktor Orbán, wie bereits angekündigt, eine Überprüfung aller Kinderheime angeordnet hat und das zweite Paket von Kinderschutzgesetzen sowie eine weitere Verschärfung der Strafen für pädophile Straftaten in Vorbereitung ist. Es gibt keine Gnade bei Pädophile, und Verurteilte können nicht freigelassen werden, betonte der Staatssekretär.
via MTI, Beitragsbild: Facebook/Benedetto Gyermekvédelmi Szolgálat