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55 Jahre der genrebildenden Band Kaláka mit einem Film gefeiert

Ungarn Heute 2024.05.30.

Unter der Regie von Réka Pigniczky, produziert von 56films mit Unterstützung des Nationalen Filminstituts wurde ein Dokumentarfilm über die legendäre Band Kaláka im 55. Jahr ihrer Gründung gedreht. Die Premiere von Kaláka: Von den Karpaten bis in die Karibik (Kaláka: a Kárpátoktól a Karib-tengerig)  findet am 14. Juni im Rahmen des Ungarischen Filmfestivals in Veszprém statt, gefolgt von einem Kaláka-Konzert unter freiem Himmel.

Foto: Facebook/Kaláka: a Kárpátoktól a Karib-tengerig

Wie die Band selbst lässt sich auch der Film nur schwer in ein Genre einordnen: er ist eine Musikdokumentation, ein Roadmovie und ein Porträt der ehemaligen und aktuellen Mitglieder von Kaláka zugleich. Neben Gábor Becze, Dániel Gryllus, Vilmos Gryllus und Balázs Radványi, die seit 1996 zur Band gehören, kommen auch Péter Huzella, Gábor Major und István Mikó zu Wort, die ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte von Kaláka gespielt haben.

Fact

Die Band Kaláka ist seit seiner Gründung im Jahr 1969 seit mehr als fünfzig Jahren ununterbrochen dabei, herausragende Werke der ungarischen und universellen Poesie zu vertonen. Sie haben u.a. Gedichte von Attila József, Endre Ady und Dezső Kosztolányi vertont.

Zu dem zweifach mit dem Kossuth-Preis ausgezeichneten Ensemble, das mehr als 30 Plattenaufnahmen gemacht hat, gehören Dániel Gryllus (Blasinstrumente, Zither, Gesang), Vilmos Gryllus (Cello, Gitarre, Gesang), Balázs Radványi (Mandoline, Gitarre, Ukulele, Bratsche, Gesang) und Gábor Becze (Kontrabass, Gesang).

Die Bedeutung des Wortes Kaláka ist gemeinschaftliche Arbeit, bei der Mitglieder der Gemeinschaft oder bestimmte Gruppen von Mitgliedern der Gemeinschaft Arbeiten für ihre Mitglieder oder für eine Gemeinschaftseinrichtung verrichten, entweder aus Gefälligkeit oder auf der Grundlage der Gegenseitigkeit, und bei der die Helfer gemeinsam, zur gleichen Zeit, in Gesellschaft arbeiten, gewöhnlich verbunden mit Unterhaltung (Singen, Tanzen, Geschichtenerzählen).

Die Regisseurin und Produzentin Réka Pigniczky (Mitglied der Freunde von Ungarn Stiftung, Herausgeber unseres Nachrichtenportals Ungarn Heute und unserer Schwesterseite Hungary Today), deren Eltern aus Ungarn im Jahr 1956 geflohen sind, ist in den Vereinigten Staaten geboren und aufgewachsen. Sie hat in der ungarischen Gemeinde in Kalifornien zum ersten Mal die Musik von Kaláka gehört. Dies verleiht dem Film eine einzigartige Perspektive: Das Thema des Ungartums in seiner Gesamtheit durchdringt Réka Pigniczkys Arbeit, während sie die grenzüberschreitende Wirkung von Kalákas Werk aufzeigt.

Réka Pigniczky (Foto: Ungarn Heute)

Die Mitglieder der Band machen sich auf den Weg in eine Stadt, die sie seit Jahrzehnten besingen, in der sie aber noch nie gewesen sind. In Cartagena, Kolumbien, werden sie zum ersten Mal das Gedicht „Románc (Romanze)“ von Sándor Kányádi aufführen, ein vertontes Liebesgedicht über diese Stadt.

Der Film zeigt, dass die Band Kaláka für die Ungarn überall auf der Welt das Gleiche bedeutet: sprachliche und kulturelle Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit durch Gedichte und Lieder. Der Film ist ein emotionales, erbauliches Musikerlebnis.

„Es war nicht unsere Idee, dass Réka einen Film über uns machen sollte, und wir wollten sie nicht beeinflussen. Nach vier Jahren Arbeit setzte sie uns vor die Leinwand und wir waren überrascht, wir lachten, wir waren gerührt, wir waren glücklich. Noch nie zuvor hatte jemand einen solchen Film über uns gedreht“, wird Dániel Gryllus, Gründer und Leiter von Kaláka, zitiert.

Réka Pigniczky erklärte,

es war eine große Herausforderung, etwas zu zeigen, was sie vielleicht nicht einmal über sich selbst wussten, nämlich wie wichtig Kaláka auf der ganzen Welt ist, nicht nur hier in Ungarn.

Drehbuchautorin und Dramaturgin Zsuzsanna Gellér-Varga, Cutter László Hargittai und Koproduzent Barnabás Gerő spielten eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Films. „Der Film über Kaláka entstand in echter  Kaláka (gemeinschaftlicher Arbeit)“, so die Regisseurin.

Im Sommer wird der Film zum ersten Mal am 28. Juni in Eger beim Kaláka-Festival gezeigt, danach in Gartenkinos rund um den Plattensee, darunter in Fövenyes, Balatonakali und Zamárdi. Im Herbst wird der Film landesweit in Kunstkinos zu sehen sein.

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via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Kaláka