Am Samstag vor Pfingsten findet das Kirchweihfest von Schomlenberg (Csíksomlyó) statt, das wichtigste religiöse Fest der gesamten ungarischen Nation.Weiterlesen
Rund 700 Pilger sind am Montag mit dem Pilgerzug der Schwarzen Madonna von Budapest nach Polen zum Marienwallfahrtsort Tschenstochau aufgebrochen, der vom ungarischen Paulinerorden gegründet wurde.
Miklós Soltész, Staatssekretär für Konfessionen und Nationalitäten, forderte vor der Abfahrt, dass wir uns nicht in etwas hineinziehen lassen sollten, „was uns nichts angeht, was nicht unser Krieg ist“. „Durch Gebete und Freundschaften müssen wir den Frieden gewinnen“, betonte er und fügte hinzu, dass man auch für die tausendjährige ungarisch-polnische Freundschaft beten soll.
Attila Fülöp, Staatssekretär für Wohlfahrtspolitik, der mit seiner Familie an der Wallfahrt teilnimmt, sagte, dass in der heutigen verwirrten und unfriedlichen Welt solche Wallfahrten notwendiger denn je seien. Die Initiative zeigt auch, dass „das ungarische Volk seinen Glauben bewahrt, stolz auf seinen Glauben ist und ihn bekennt“.
Der Staatssekretär wies darauf hin, dass
auch junge Menschen in staatlicher Obhut mitreisen, für die eine solche Reise eine noch größere geistige Aufladung und Stärkung bedeutet als für alle anderen im Zug.
László Felföldi, Bischof von Fünfkirchen (Pécs), sagte, dass „wir nicht in Tschenstochau ankommen werden, sondern in unseren Herzen“, wo wir Freude, Frieden und Liebe finden müssen. Denn wohin wir auch gehen, wenn wir dort nicht angekommen sind, sind wir nirgendwo angekommen, wir stecken fest. Hier hilft die Pilgerschaft. Das ‚Spiel geht weiter‘, der Kampf zwischen Gut und Böse, in dem wir den Frieden vertreten, betonte er.
Der emeritierte Weihbischof József Tamás, der aus Siebenbürgen kam, sagte, dass man nach Tschenstochau reiste, um den lieben Gott zu bitten, diese turbulente Welt von heute zu beruhigen und uns allen Seelenfrieden zu geben.
László Mosóczi, Geschäftsführer der MÁV-Start gAG, erinnerte daran, dass Misszió Tours und die MÁV-Volán Gruppe seit 2011 zusammenarbeiten und in dieser Zeit rund 30 Pilgerzüge und 21.000 Passagiere zu verschiedenen in- und ausländischen Pilgerzielen befördert haben.
László Budai, der Organisator des 8. Liebfrauen-Pilgerzuges, und Leiter von Misszió Tours, fügte hinzu, dass die Pilger seit der Pandemie nicht mehr mit dem Zug nach Tschenstochau gefahren sind. Am Donnerstag, dem Fest des Heiligen Ladislaus, des ungarischen Königs, der von einer polnischen Mutter geboren wurde, werden die Pilger an einem Hochamt in der Krakauer Basilika des Heiligen Johannes Paul II. teilnehmen.
Ladislaus, der „Ritterkönig“, verstand die Regierungsgeschäfte als Dienst und nicht als Machtausübung, insofern könnte er ein Vorbild zumindest für die Politiker der Visegrád-Länder sein, die das christliche Erbe Mitteleuropas und die gemeinsame Geschichte auch heute als wegweisend empfinden. Bestrebungen, die zahlreichen Querverbindungen zwischen Ungarn und Polen mittels Eingriffe in die Schulprogramme dem Vergessen anheimzustellen, wie neulich von der Regierung Donald Tusk in die Wege geleitet, sind zum Scheitern verurteilt, solange das christliche und humanistische Zeugnis von Menschen wie Kinga von Polen, János Esterházy, Ilona Andrássy oder Wacław Felczak, um nur einige Gestalten zu nennen, die beide Völker verbinden, im kollektiven Gedächtnis der beiden verbrüderten Nationen weiterlebt.
Via MTI Beitragsbild: Wikipedia