Der internationale Bildungsgipfel will Alternativen zur linken Abwertung der Traditionen und zum neoliberalen Primat der Kompetenzen anbieten.Weiterlesen
Am Montag veranstaltete das Brüsseler Ausbildungszentrum des Mathias Corvinus Collegium (MCC) eine Diskussionsrunde mit Frank Füredi, dem Direktor der von Ungarn finanzierten Denkfabrik, zu seinem neu erschienenen Buch über die „Auslöschung“ der historischen Vergangenheit, The War against the Past.
In seinem Buch untersucht der aus Ungarn stammende Professor an der University of Kent den aktuellen „kulturellen Kreuzzug“ gegen die Geschichte, der die Vergangenheit oft als giftig abstempelt, und sucht nach Antworten auf die Frage, was diesen Kulturkrieg antreibt und welche Gefahren die Auslöschung oder Verurteilung der westlichen Geschichte birgt.
Der Autor analysiert auch die zunehmenden Bemühungen, die Vergangenheit in einem negativen Licht darzustellen, vom Abriss von Statuen bis zur Streichung historischer Begriffe aus Wörterbüchern.
In der Diskussion wies Füredi darauf hin, dass Kulturkrieger derzeit versuchen, große Denker der Geschichte wie Aristoteles, Immauel Kant, David Hume und Adam Smith wegen ihrer „weißen Privilegien“ zu verurteilen.
„Unsere Geschichte wird umgeschrieben und unser Erbe wird angegriffen. Von Shakespeare bis zu den größten Wissenschaftlern werden unsere kulturellen Leitfiguren in ein negatives Licht gerückt.
Aristoteles zum Beispiel ist nach neueren Interpretationen der Vater der weißen Vorherrschaft“,
sagte er.
„We’ve reached an incredible point: books are being rewritten to appease so-called ’sensitivity readers‘. Literature is being scrubbed of its history and of its uniqueness“.@BrunoBrussels pic.twitter.com/6vm1Yr1r5L
— MCC Brussels (@MCC_Brussels) September 30, 2024
Seiner Ansicht nach führen diese aktuellen Trends dazu, dass der Mensch des 21. Jahrhunderts seine organische Verbindung zur Vergangenheit verliert und sich von seinen Wurzeln abkoppelt.
Junge Menschen koppeln sich von dem ab, was vor ihnen war, stellen ihren Platz in der Welt in Frage, leiden unter einer Identitätskrise und wissen nicht, wie es weitergehen soll“,
betonte er.
In seinem Vortrag verteidigte Frank Füredi die historische Vergangenheit und betonte, wie wichtig es sei, das kollektive Wissen zu bewahren, und wandte sich gegen die Verunglimpfung der westlichen Ideen und Errungenschaften.
Die Buchvorstellung sollte ursprünglich letzte Woche von MCC Brüssel abgehalten werden, aber die Brüsseler Buchhandlung, die die Veranstaltung ausgerichtet hätte, sagte sie mit der Begründung ab, sie sei „zu politisch“.
Via MTI Beitragsbild: MCC Brussels X