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Künstliche Intelligenz lässt Mitglieder eines berühmten Fürstengeschlechts lebendig werden

MTI - Ungarn Heute 2024.10.14.

In der Ausstellung kann man mit der „blutrünstigen“ Gräfin Elisabeth Báthory (1560-1614) „sprechen“

Das mit 1,9 Mrd. HUF (4,74 Mio. EUR) renovierte Stephan (István) Báthori Museum des Ungarischen Nationalmuseums und dessen neue Dauerausstellung wurde am Samstag in Nyírbátor, Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg, eingeweiht.

In ihrer Begrüßungsrede sagte Magdolna Závogyán, Staatssekretärin für Kultur, dass Museen eine Brückenfunktion bei der Stärkung lokaler Gemeinschaften und der Gestaltung der Identität einnehmen. Die vollständige Renovierung des ehemaligen Minoritenklosters schaffe nicht nur einen professionellen Schutz der Artefakte und moderne Bedingungen für die Museumspädagogik, sondern erfülle auch das Ziel, Nyírbátor zu einer internationalen Báthori-Gedenkstätte zu machen.

Unter Bezugnahme auf die Geschichte der öffentlichen Sammlung und der Stadt erinnerte die Staatssekretärin daran, dass Stephan Báthori de Ecsed (1430-1493), der Woiwode Siebenbürgens, mit den Schätzen, die er in der Schlacht auf dem Brotfeld (Kenyérmező, Câmpul Pâinii) 1479 errungen hatte, in (Nyír-) Bátor eine große Bautätigkeit in Gang setzte. Die stolze Stadt, die Legenden rund um die berühmte Familie hütet, hat seine Gestalt nie vergessen.

Die Familie Báthori spielte jahrhundertelang eine führende Rolle in der Geschichte des Landes, ihre Zweige verbanden das geteilte königliche Ungarn und Siebenbürgen, sie stellten Herrscher über Polen und Litauen, und die Chroniken berichten von Feldherren, Staatsmännern und kirchlichen Würdenträgern“,

so Magdolna Závogyán.

Schmuckstück mit dem Wappentier der Báthoris, dem Drachen. Foto: Magyar Nemzeti Múzeum Báthori István Múzeuma Facebook

Sie fügte hinzu, dass die Mitglieder der reichen und mächtigen Familie großzügige Mäzene und einflussreiche Persönlichkeiten in der ungarischen Kulturgeschichte waren, ihr Stern aber im 17. Jahrhundert verblasste; obwohl sie keine Schatzkammern, Bibliotheken oder Kunstsammlungen hinterlassen haben, sind die Familienlegende und die überlieferten Artefakte zum wertvollen Erbe der Nation geworden.

Mit der Renovierung ist die erste und einzige Báthori-Kultstätte Ungarns entstanden, und das Museum verbindet die im Landkreis Zillenmarkt (Szilágy, Sălaj) lebenden Ungarn (heute im Westen Rumäniens) über die Grenzen Nordostungarns hinaus mit Polen, erklärte die stellvertretende Generaldirektorin des Ungarischen Nationalmuseums Judit Hammerstein.

Begräbniswappen von Sophia Báthori de Somlyó (*1629, Schomlenmarkt/Szilágysomlyó/Zalău- +1680, Munkatsch/Munkács/Mukatschewo), Ehefrau des Fürsten Georg II. Rákóczi. Foto: Magyar Nemzeti Múzeum Báthori István Múzeuma Facebook

Die Ausstellung, die das Andenken an Stephan Báthori würdigt, „präsentiert die Geschichte der Familie Báthori mit einer kreativen Präsentation im Geiste des Ortes, mit spannenden Bildern, Originalartefakten und realistischen Repliken von Artefakten und mit Hilfe der neuesten virtuellen Technologien“, heißt es auf der Website des Museums.

Die Drachenzähne. Die Geschichte der Báthoris ist eine interaktive, spielerische, familienfreundliche Ausstellung, die das Publikum mit einer Reihe von digitalen Hilfsmitteln einbezieht.

Es ist die erste Ausstellung in Ungarn, in der künstliche Intelligenz interaktiv präsent ist, d. h. die Besucher können mit virtuellen, von KI gesteuerten Personen sprechen.

Die spektakuläre Ausstellung wird auch die erhaltenen Artefakte der Familie Báthori und einige ihrer faszinierendsten Persönlichkeiten zeigen, heißt es auf der Website.

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Via MTI Beitragsbild: Magyar Nemzeti Múzeum Báthori István Múzeuma Facebook