DUIHK will ein berechenbares regulatorisches Umfeld und eine stabile, wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik für alle Wirtschaftsakteure, sagte András Sávos.Weiterlesen
Ungarns Wirtschaftsminister Márton Nagy äußerte sich bei der Eröffnungsveranstaltung der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer (DUIHK) besorgt über die Lage der deutschen Wirtschaft und deren Auswirkungen auf Ungarn. Er sieht Deutschland in einer „tiefen Krise“ und fordert ein Umdenken in der deutschen Wirtschaftspolitik.
Márton Nagy betonte die starke wirtschaftliche Verflechtung beider Länder und bezeichnete Ungarn als „einen der stärksten Partner“ Deutschlands in Mittel- und Osteuropa. Die Abhängigkeit Ungarns von der deutschen Wirtschaft sei in den letzten Jahren sogar gestiegen, was Ungarn jedoch „viele Vorteile“ gebracht habe.
Dennoch sieht der Minister die deutsche Wirtschaft in einer prekären Lage. Er kritisiert den „fiskalischen Konservatismus“ der deutschen Regierung, der angesichts der notwendigen grünen und digitalen Transformation fehl am Platz sei. Auch die Energiepolitik Deutschlands, die zu hohen Energiepreisen geführt habe, sieht er kritisch. Besonders besorgt zeigt sich Márton Nagy über die unklare Strategie in Bezug auf die Elektromobilität.
Márton Nagy erklärte, dass
die nächsten eineinhalb bis zwei Monate für Ungarn von entscheidender Bedeutung sein werden, da sich die ungarische Regierung teilweise zu Deutschland, teilweise zu den Einzelheiten der Wirtschaftspolitik des amerikanischen Präsidenten positionieren wird.
Der Wirtschaftsminister warnt vor den Folgen der amerikanischen Wirtschaftspolitik unter Donald Trump, die die EU und insbesondere Deutschland „quälen“ werde. Europa müsse „aufwachen“ und auf die Herausforderungen reagieren, hob er hervor.
Márton Nagy fordert die deutsche Politik auf, die Energiepolitik zu reformieren, die Elektromobilität zu fördern und in den Steuerwettbewerb einzutreten. Er hofft, dass Deutschland „wieder auf den richtigen Weg zurückkehren“ wird, da die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder eng miteinander verbunden sei.
András Sávos, Präsident der DUIHK, betonte die Bedeutung der deutsch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen. Rund 2.400 deutsche Unternehmen sind in Ungarn tätig und beschäftigen über 220.000 Mitarbeiter, hob er hervor.
via mti.hu, Beitragsbild: Zoltán Kocsis/MTI