Ungarische Weine erobern den Weltmarkt

Ungarische Weine erfreuen sich im Ausland zunehmender Beliebtheit. Trotz eines globalen Rückgangs des Weinexports konnte Ungarn im Jahr 2024 ein deutliches Exportplus von 12,3 Prozent verzeichnen, gab Pál Rókusfaly, Regierungsbeauftragter für das nationale Weinmarketing, auf der 13. Weinkonferenz in Budapest bekannt.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 1,4 Millionen Hektoliter ungarischer Wein exportiert, ein Anstieg von 154.000 Hektolitern im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreicht der ungarische Weinexport einen der höchsten Werte seit 2003. Auch der Umsatz stieg an.

Die Käufer zahlten 20 Millionen Euro mehr für ungarische Weine als im Vorjahr, und der Durchschnittspreis pro Liter Wein erhöhte sich um 3 Prozent.

Pál Rókusfaly betonte, dass Wein in erster Linie Kultur und nicht Alkohol bedeute. Die Förderung eines kultivierten und verantwortungsvollen Weinkonsums sei der Schlüssel zum Erfolg. Die Regierung unterstütze daher Initiativen zur Weinkultur und -bildung, während gleichzeitig der Kampf gegen Drogen verstärkt werde.

Besonders im Fokus steht die junge Generation. Mit dem 2024 gestarteten Universitätskurs „Weinkathedrale“ sollen Studenten für die Welt des Weines begeistert werden. Das Seminar, das zunächst an der Károli-, der Semmelweis- und der Óbuda-Universität angeboten wurde, wird mittlerweile auch an der Wirtschaftsuniversität Budapest, der Pannon-Universität und der Universität Miskolc durchgeführt.

Auch die staatlichen Beihilfen für Weingüter zielen auf die Förderung des verantwortungsvollen Weinkonsums ab, so der Regierungsbeauftragte. Darüber hinaus sollen der Schutz der Ursprungsbezeichnung ungarischer Weine und die Präsenz bei internationalen Veranstaltungen gestärkt werden. Die entsprechende Ausschreibung des Landwirtschaftsministeriums könne Fachleuten zwischen 20.000 und 400.000 Euro einbringen.

Die Ungarische Weinmarketingagentur hat im vergangenen Jahr zahlreiche Kampagnen gestartet und ungarische Weine auf vielen Veranstaltungen und Festivals beworben.

Für 2025 kündigte Pál Rókusfaly an, den Schwerpunkt auf den Auslandsmarkt zu legen und die Präsenz ungarischer Weine auf internationalen Veranstaltungen weiter auszubauen.

Dávid Brazsil, Generalsekretär des Nationalen Rates der Weingemeinden, betonte die kulturelle Bedeutung des Weines. Der Weinbau sei ein innovativer, traditionsbewusster und konservativer Wirtschaftszweig, der auf Familienbetrieben basiere und somit die bäuerliche Gesellschaft und die ländliche Bevölkerung repräsentiere, wobei auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spiele.

Der ungarische Weinbau befindet sich im Aufwind. Durch die Kombination aus hochwertigen Weinen, gezieltem Marketing und staatlicher Förderung dürfte der Erfolg auch in Zukunft anhalten.

via mti.hu, Beitragsbild: Pexels