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In einer internationalen Studie wurden fast 20 000 Feldproben analysiert, um eine Karte des Salzgehalts der Böden in Europa zu erstellen. Die Ergebnisse werden zu einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung und zur Ernährungssicherheit beitragen. Den ungarischen Forschern zufolge, die an der Studie beteiligt waren, ist der Salzgehalt unserer Böden im europäischen Vergleich mittelmäßig, aber es besteht die Gefahr einer sekundären Versalzung unserer Böden, so das Forschungsnetzwerk HUN-REN in einer Mitteilung.
Angesichts des weltweit zunehmenden Drucks auf die für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion verfügbaren Flächen aufgrund von Bodendegradation, Klimawandel und Wasserknappheit ist der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Böden für die künftige Ernährungssicherheit von entscheidender Bedeutung. Bodendegradation, Dürren, Wetterextreme und Umweltverschmutzung stellen weltweit eine ernsthafte Bedrohung für die Böden dar und bergen die Gefahr, dass sie unseren wachsenden Nahrungsmittelbedarf langfristig nicht mehr decken können.
Die räumliche Verteilung des Salzgehalts in europäischen Böden wurde im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit unter der Leitung der Gemeinsamen Forschungsstelle (JCR) der Europäischen Kommission auch unter Beteiligung von Forschern des Instituts für Bodenkunde des Agrarforschungszentrums HUN-REN modelliert. Die gemeinsame Studie wurde in der Zeitschrift Geoderma veröffentlicht.
Die Karte der räumlichen Verteilung des Salzgehalts der Böden bietet die detailliertesten Informationen, die in Europa verfügbar sind.
Dies wird Landwirten und Fachleuten helfen, Problembereiche zu identifizieren und landwirtschaftliche Praktiken auszuwählen, die für den Salzgehalt ihrer Böden geeignet sind.
Die Forscher stellten fest, dass die Salzakkumulation im Norden des Kontinents und in der Atlantikregion das Ergebnis natürlicher Prozesse ist. Im Mittelmeerraum und in den südlichen Regionen spielen menschliche Aktivitäten (z. B. Bewässerung und unzureichende Entwässerung) eine wichtige Rolle, während in den Küstengebieten Meerwasser eindringt.
Nach der jüngsten europäischen Karte des Salzgehalts der Böden ist der Salzgehalt unserer Böden mittelhoch, aber es besteht immer noch die Gefahr eines Anstiegs des Salzgehalts in unseren Böden.
Die sogenannte „sekundäre Versalzung“ ist ein Prozess, bei dem sich Salz in Böden anreichert, die ursprünglich nicht versalzen waren, entweder infolge von Veränderungen der natürlichen Bedingungen oder menschlicher Aktivitäten. In Ungarn können beispielsweise eine Bewässerung mit unzureichender Wasserqualität (Salzgehalt) oder -menge (Erhöhung des salzhaltigen Grundwasserspiegels), eine schlechte Wasserbewirtschaftung oder ungeeignete Bodenbearbeitungstechniken eine Versalzung verursachen. Gleichzeitig erhöhen immer häufiger auftretende Trockenperioden die Verdunstung des Bodens, so dass die im Grundwasser gelösten Salze in den Oberboden gelangen.
Ein hoher Salzgehalt im Boden hat negative Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion, denn eine zu hohe Salzkonzentration hemmt die Wasseraufnahme der Pflanzen,
was zu Wachstumsproblemen und geringeren Erträgen führt, die Keimung hemmt und die Nährstoffaufnahme der Pflanzen beeinträchtigt. Die Anreicherung von Salz kann auch zu einer Verschlechterung der Bodenstruktur führen, da die Wasser- und Luftdurchlässigkeit des Bodens verringert wird, was die Wachstumsbedingungen für die Pflanzen weiter verschlechtert, heißt es.
Ein hoher Salzgehalt kann jedoch auch die mikrobielle Aktivität im Boden hemmen, so dass salzempfindliche Arten aussterben und durch salztolerante Bakterien und Pilze ersetzt werden, die weniger aktiv an den für den Boden wichtigen Nährstoffkreisläufen beteiligt sind. Dadurch sind salzempfindliche Kulturen wie Getreide oder Gemüse besonders anfällig für Schäden, betonen die ungarischen Forscher.
Den Experten zufolge können wir der Versalzung unserer Böden vorbeugen, indem wir mit salzarmem Wasser bewässern und die Menge und den Zeitpunkt der Bewässerung optimieren.
Außerdem muss sichergestellt werden, dass der Boden ordnungsgemäß entwässert wird, um einen Anstieg des Grundwasserspiegels und eine Salzanreicherung zu vermeiden.
Bei Anzeichen von Versalzung sollte man den Forschern zufolge auch der Bodenverbesserung große Aufmerksamkeit schenken. Durch Zugabe eines kalziumhaltigen Bodenverbesserungsmittels (Gips, Kalk) könne man Natriumionen von der Oberfläche der Bodenkolloide verdrängen und so die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens verbessern. Bei verdichteten, schlecht entwässerten Böden kann durch Tiefenlockerung für gute Drainagebedingungen gesorgt werden. Und durch die Zugabe von organischen Stoffen könne man die Auslaugung von Salzen unterstützen und das Risiko einer weiteren Versalzung verringern.
via hun-ren.hu, Beitragsbild: wikipedia