Junge Paare, die beabsichtigen, eine Familie zu gründen, können sogar mehrere Millionen Forint vom Staat bekommen – betont Familienstaatssekretärin Katalin Novák in einem Interview mit der deutschsprachigen Wochenzeitschrift „Budapester Zeitung“. Die Politikerin fügt hinzu: dank der neuen Maßnahmen können die Familien besser planen, „vor allem wenn man bedenkt, dass die jungen Menschen vor 2010 praktisch gar keine Unterstützung für den Start ins Familienleben erhielten.“ Ein Auszug aus dem Gespräch.
Laiut der Staatssekretärin verbleibt mehr Geld den Familien, demzufolge wurden seit 20 Jahren nicht mehr so viele Kinder geboren, wie heutzutage. Katalin Novák wies auch darauf hin, dass die Zahl der Eheschließungen im Jahre 2018 ein Rekordhoch erreichte, das etwa hunderttausend jung verheiratete Menschen bedeutet. Sie fügt hinzu: der Zeitpunkt für das erste Kind werde nicht weiter hinausgezögert, denn „es müssen nicht mehr lange Jahre ins Land gehen, ehe man sich eine entsprechende Existenz aufgebaut hat.“
Auf die Frage, wann die Regierung spürbare Ergebnisse auf dem gebiet erwartet, sagt Novák: Das Kinderzeugen ist auch eine kulturelle Frage. Zum Glück lieben Ungarn Kinder – so die Staatssekretärin. Laut der Politikerin zerstörte aber die Linke während ihrer Regierungszeit das Vertrauen der Menschen in die Zukunft. Sich davon zu lösen, braucht viel mehr Zeit, als das Land in eine Krise zu stürzen – so Novák.
Die Regierung habe sich an ausländische Erfahrungen angelehnt – so Novák, aber mit der Befreiung der Mütter mit vier Kindern von der Einkommensteuer abeschreitet Ungarn absolut Neuland, denn „nirgendwo auf der Welt gibt es Vergleichbares.“
Hinter den Zahlen – Orbán kündigt massive Familienförderung an
Auf die Frage, wie stark der Staatshaushalt durch die genannten Maßnahmen belastet wird sagt die Politikerin:
„Wir betrachten die Zuwendungen nicht als Ausgaben, sondern als Investition. Jeder einzelne Forint, der zur Förderung von Familien und Kindern aufgewandt wird, lohnt sich.“
Sie erinnert aber auch daran: im Jahre 2010 standen nur noch 960 Milliarden Forint für die Familien im Staatshaushalt bereit, heute sind es bereits über 2.000 Milliarden Forint. Die jetzt angekündigten Maßnahmen werden zusätzlich 150 Milliarden Forint bedeuten.
Die Punkte des Programms werden ab 1. Juli wirksam, mit Ausnahme des Kindergeldes für Großeltern und der Einkommensteuerbefreiung für junge Mütter, die voraussichtlich erst ab 1. Januar 2020 in Kraft treten werden – bestätigt die Staatssekretärin.
it der Eheschließung wird eine Steuervergünstigung von monatlich 5.000 Forint wirksam. Ab Juli können junge Paare den zinslosen und frei verwendbaren Kredit von 10 Millionen Forint in Anspruch nehmen, mit dem das Kinderkriegen unterstützt wird, und der bei zwei Kindern nur noch teilweise und bei drei Kindern gar nicht mehr zurückgezahlt werden muss. Wer ein neues Zuhause wünscht, erhält 10 Millionen Forint an staatlichen Zuwendungen. Außerdem besteht die Möglichkeit, weitere 15 Millionen Forint als vergünstigten Kredit aufzunehmen. Wer selbst baut, kann sogar noch 5 Millionen Forint an Mehrwertsteuer zurückerstattet bekommen. Das bedeutet insgesamt bereits 40 Millionen Forint. Wenn ein Hypothekendarlehen aufgenommen wurde, erlassen wir davon bei der Geburt des zweiten Kindes 1 Million Forint, beim dritten Kind bereits 4 Millionen Forint – das sind also weitere 5 Millionen Forint, die fortan von einem Kredit in Zuwendungen umgewandelt wurden. All das wird ergänzt durch die Steuervergünstigungen für Familien, die den Familien mit drei Kindern monatlich Einsparungen in der Größenordnung von 100.000 Forint bringen.
(Via: Budapester Zeitung, Beitragsbild: MTI)