Nach Auffassung linker Kommentatoren wird Ungarn sein rasantes Wachstum nicht aufrechterhalten können. Kolumnisten aus dem regierungsnahen Lager halten einen derartigen Pessimismus für unbegründet und politisch motiviert. Presseshau von budapost.de.
In seinem am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Bericht zum ersten Quartal 2019 beziffert die ungarische Statistikbehörde das BIP-Wachstum auf 5,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.
Auf Napi.hu lässt László Domokos Analysten zu Wort kommen, denen zufolge die ungarische Wirtschaft das rapide Wachstum der letzten Jahre nicht werde aufrechterhalten können. Alle Experten seien sich aber einig, dass sich die Ökonomie in einer guten Form befinde und das Wachstum – rund vier Prozent zum Ende des Jahres 2019 – stabil bleibe.
Auch Miklós Bonta von der linken Tageszeitung Népszava ist mit Blick auf die Nachhaltigkeit hoher Wachstumsraten in Ungarn eher skeptisch. Der Kolumnist verweist darauf, dass die meisten Analysten – darunter auch Morgan Stanley – zu einer Überschätzung des ungarischen Wachstumspotenzials neigten. Die Leistung der ungarischen Wirtschaft werde sich bis zum Ende des Jahres deutlich abschwächen, ist Bonta überzeugt.
Das BIP-Wachstum habe seit Jahren die Erwartungen pessimistischer linker Analysten übertroffen, notiert Zsolt Bayer. Angesichts ihrer bisherigen Vorhersagen empfiehlt der Kolumnist der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Nemzet: „Wir sollten ihrem tendenziösen Pessimismus keinen Glauben schenken.“
In Magyar Hírlap unterstreicht Sándor Faggyas, dass die Wachstumsdaten Ungarns die schnellsten in Europa seien. Das rasante Wachstum sei das Ergebnis von Bemühungen der Regierung und der Nationalbank zur Steigerung der Wirtschaftsleistung, konstatiert der regierungsfreundliche Kommentator. Da die ungarische Wachstumsrate das BIP-Wachstum in Westeuropa überträfe, könne Ungarn allmählich zu den wohlhabenderen EU-Mitgliedstaaten aufschließen, hofft Faggyas.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Nattanan Kanchanaprat from Pixabay)