In vier Tagen feiert Papst Franziskus eine große Messe unter freiem Himmel in der siebenbürgischen Ortschaft, Csíksomlyó. Mindestens 100.000 Menschen werden an der Messe teilnehmen, unter ihnen der ungarische Staatspräsident János Áder. Viktor Orbán wird nicht nach Siebenbürgen fahren – bestätigte sein Pressechef.
Csísomlyó liegt in einer mehrheitlich ungarischsprachigen Gegend Siebenbürgens. Seit dem 16. Jahrhundert pilgern alljährlich zu Pfingsten die katholischen Magyaren des Szeklerlandes und die römisch-katholischen Tschangos zu dem Franziskanerkloster mit seiner Marienkirche. Csíksomlyó ist der größte ungarische Wallfahrtsort, der heute mitten in Rumänien liegt.
Pfingstwallfahrt zur Marienkirche von Csíksomlyó
Die Wallfahrt geht auf ein Gelöbnis der katholischen Szekler zurück, die 1567 der Gottesmutter Maria, zum Dank für einen glücklichen Ausgang einer Schlacht bei Csíksomlyó gegen das Heer des protestantischen Landesfürsten, eine jährliche Wallfahrt versprachen. Neben der historischen Bedeutung ist die Wallfahrt von einem nationalen Bekenntnis geprägt, das eine Einheit zwischen dem christlichen Glauben und der ungarischen Nation betont. Ursprünglich nämlich als Wallfahrt der Szekler entstanden, gilt sie heute als Wallfahrt aller Ungarn.
Unser Interview über den Papstbesuch finden Sie hier:
„Der Papst soll in Csíksomlyó nicht politisieren“ – Interview mit Pater László Németh aus Rom
(Beitragsbild: MTI – Balázs Mohai)