Den laut gewordenen Vorwurf, dem zufolge der italienische Inneminister russisches Geld angenommen haben soll, sehen regierungsnahe Kolumnisten als einen von Migrationsbefürwortern unternommenen Diskreditierungsversuch, der sich gegen Kritiker einer massiven Einwanderung nach Europa richtet. Eine linksorientierte Stimme wiederum glaubt, dass sich Geldzahlungen an rechtsextreme Kräfte letztendlich für den Kreml nicht auszahlen werden. Eine presseschau von budapost.de.
Mariann Őry von der Tageszeitung Magyar Hírlap sieht in den gegen Italiens Innenminister Matteo Salvini erhobenen Anschuldigungen ein weiteres Kapitel im Plan liberaler Kräfte, einwanderungskritische Politiker in Verruf zu bringen. Die der Regierung nahestehende Kolumnistin spekuliert, dass die Behauptung, wonach Salvini von dem Kreml nahestehenden Unternehmern zehn Milliarden Rubel angeboten worden seien, den Minister schwächen solle – und zwar just zu dem Zeitpunkt, wo darüber gestritten werde, ob Boote mit Migranten ohne Papiere an Bord italienische Häfen anlaufen dürfen oder nicht. Őry wirft den „NGO-Fundamentalisten in Sachen Menschenrechte“ vor, sie würden illegale Migranten buchstäblich unmittelbar von Menschenhändlern übernehmen.
In einem Beitrag für Magyar Nemzet führt auch József Horváth die Bezichtigungen gegen Salvini auf nicht genannte, im Verborgenen agierende migrationsfreundliche Kraftzentren in Europa zurück. Der regierungsnahe Autor behauptet, dass diese Kräfte die nationale Souveränität schwächen und demokratisch gewählte Politiker, die sich für einen Stopp der illegalen Einwanderung nach Europa einsetzten, delegitimieren wollten. Horváth äußert die Befürchtung, dass im Falle ihres Erfolges eine weitere große Welle von Migranten Europa erreichen werde.
Népszava-Chefredakteur Gábor Horváth glaubt, dass die russische Regierung mittels Finanzierung rechtsextremer Parteien geopolitische Ziele erreichen wolle. Allerdings sei nicht anzunehmen, dass die Hilfe für „Putins europäische Verbündete wie Le Pen, Salvini, die deutsche AfD und den ungarischen Ministerpräsidenten Orbán“ den längerfristigen Interessen Russlands dienen werde, notiert der Journalist.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: abouthungary.hu)