Ein liberaler und ein regierungsnaher Kommentator befassen sich mit der Leistung des Budapester Oberbürgermeisters Gergely Karácsony während seiner ersten 100 Tage im Amt. Presseschau von budapost.de.
Dávid Megyeri von Magyar Nemzet hält den Auftakt der Amtszeit Karácsonys für einen kompletten Fehlstart. Der regierungsfreundliche Kolumnist behauptet, dass der oppositionelle Bürgermeister mit der Säuberung begonnen habe und führende Experten losgeworden sei. Seine Absicht, alte Dieselautos aus Budapest zu verbannen und das kostenlose Parken von Anwohnern einzuschränken, könnte Wähler verprellen. Auch vermutet Megyeri, dass es Karácsony letztlich gar nicht darum gehe, aus Budapest einen besseren Ort zu machen. Vielmehr wolle er sein Amt nutzen, um der Opposition bei den Parlamentswahlen 2022 zu einem Sieg über den Fidesz zu verhelfen, argwöhnt Megyeri.
Auf Index rechnet Gábor Tenczer vor, dass Karácsony bereits sechs seiner 23 großen Wahlversprechen eingelöst habe: So könnten Arbeitslose die öffentlichen Verkehrsmittel nunmehr kostenlos benutzen und der Bau von Fußballstadien sei von Krankenhaussanierungen abhängig gemacht worden. Zudem seien größere Museumsbauvorhaben gestrichen, der Klima-Notstand verkündet und auch andere grüne Projekte in die Wege geleitet worden, betont Tenczer.
(Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)