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Trianon 100: OB von Budapest will am 4. Juni eine Schweigeminute abhalten

MTI - Ungarn Heute 2020.05.25.

Der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony hat vorgeschlagen, am 4. Juni, dem 100. Jahrestag des Friedensvertrags von Trianon, eine Schweigeminute in Budapest abzuhalten. 

In einem Facebook-Eintrag am Sonntag betonte Karácsony, dass „sowohl in der fernen als auch in der jüngeren Vergangenheit viele schlechte Entscheidungen getroffen wurden, man muss diesen schlechten Entscheidungen ins Auge sehen, um die Chancen in der Zukunft ergreifen zu können.“

Die Entscheidung von 1920 sei „empörend unfair“ gewesen, und ihre Unterzeichner hätten „die Souveränität der Nationen mit Füßen getreten“, sagte Karácsony und fügte hinzu, dass Ungarn nach dem Vertrag „zwei Drittel seines Territoriums und seines Nationaleinkommens“ verloren hatte.

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Er sagte, dass 3,5 Millionen ungarische Staatsangehörige „Untertanen“ der umliegenden Staaten wurden, während 400.000 ihre Heimat verlassen mussten. „Wir gedenken auch diesen Menschen, Budapests ersten Flüchtlingen, wenn wir über Trianon sprechen“, sagte der Bürgermeister.

https://www.facebook.com/karacsonygergely/posts/3266467003386123

 

„Schmerz sollte sich nicht in Hass verwandeln. Wenn man den unangenehmen Dingen der Vergangenheit ins Auge sieht, bedeutet dies nicht, dass man damit die Zukunft aufgibt“ sagte Karácsony und forderte zugleich ein gemeinsamen Gedenken, eine „Schweigeminute“ in Budapest abzuhalten.

In Bezug auf die ungarische Politik gegenüber ethnischen ungarischen Gemeinschaften in Gebieten, die 1920 an andere Länder abgetreten wurden, sagte Karácsony, dass Ungarn alle Mittel einsetzen sollte, um ethnische Angehörige zu unterstützen. Laut Karácsony muss aber „jede Tat oder jedes Wort, das als Ziel einer Änderung der Grenzen interpretiert werden könnte, verhindert werden.“

Nach dem Plan des Bürgermeisters werden am 4. Juni um 16:30 Uhr alle öffentlichen Verkehrsmittel in Budapest für eine Minute zum Erliegen kommen. In seinem Beitrag bat Karácsony alle Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, diesem Beispiel zu folgen.

(Beitragsbild: MTI – Péter Komka)