Ein unabhängiger Publizist kritisiert mit scharfen Worten die Verfügung lokaler Behörden, wonach die gastronomischen Betriebe im berühmtem „Partybezirk“ der Hauptstadt zwischen Mitternacht und sechs Uhr geschlossen bleiben müssen. Presseschau von budapost.de.
Auf Hírklikk beschreibt Róbert Puzsér die Budapester „Ruinenkneipen“ als den Ausdruck eines spontanen Geniestreichs, der einen seit dem Zweiten Weltkrieg vernachlässigten Stadtteil gerettet habe. Kreative Unternehmer hätten die verlassenen Grundstücke des innerstädtischen VII. Bezirks – Hinterlassenschaften der Bombardements des Zweiten Weltkrieges – zur Einrichtung der äußerst beliebten „Ruinenkneipen“ genutzt.
Ihretwegen seien Millionen junger Menschen aus ganz Europa gekommen und hätten für beispiellose Steuereinnahmen gesorgt. Die um sie herum entstandene Airbnb-Industrie habe weiteren Tausenden von Menschen ein Einkommen gesichert, betont Puzsér und verweist darauf, dass das Ruinenkneipenviertel dazu beigetragen habe, aus Budapest eines der beliebtesten Touristenziele der Welt zu machen.
Auf der linksorientierten Website lässt Puzsér kein gutes Haar am vergangenen Oktober gewählten linken Stadtbezirksrat, der den Kneipen den mitternächtlichen Zapfenstreich verordnet hatte. Dies sei eine Geste des „Hausmeisterterrors“, echauffiert sich Puzsér und fragt in seiner Schlussbemerkung sarkastisch: „Wer würde jemandem seien Nagelpilz kurieren, indem er ihm die Beine amputiert?“
(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI – Zoltán Balogh)