Ein Festival mit den besten deutschsprachigen Filmen des Jahres: am 1. Oktober beginnt das Filmfestival SZEMREVALÓ │SEHENSWERT in Budapest. Die Filme werden vom 1. bis 4. Oktober im Művész Kino, zwischen 5. bis 8. Oktober im Fernkino (online) zu sehen sein.
Die Schweizerische Botschaft, das Österreichische Kulturforum und das Goethe-Institut zeigen zum 9. Mal eine Auswahl aus dem Filmschaffen der deutschsprachigen Länder, auch diesmal in Originalsprache mit ungarischen Untertiteln.
Zu den interessantesten Filmen des Festivals zählt sicherlich die neue Bearbeitung des Romans Berlin Alexanderplatz, des deutschen Psychiaters und Schriftstellers Alfred Döblin. Der Film des Regisseurs Burhan Qurbani lief im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale und ist eine düstere Reise in die „dunkle Nacht der Seele” und nicht zuletzt in das atmosphärisch-authentische Berlin am Anfang des 21. Jahrhunderts.
„Francis hat die Flucht aus Westafrika überlebt. Als er an einem Strand im Süden Europas erwacht, ist er entschlossen, von nun an ein anständiges Leben zu führen. Doch das Berlin von heute, in dem er landet, geht mit dem Staatenlosen ohne Arbeitserlaubnis nicht weniger erbarmungslos um, als es Lohnarbeiter Franz Biberkopf in Döblins Klassiker der deutschen Literatur erlebt hat. Francis widersetzt sich zunächst zwar dem Angebot, in der Hasenheide mit Drogen zu dealen, gerät aber in den Einflussbereich von Reinhold, seinem neurotischen, sexsüchtigen Quartiergeber.
Als Francis das Escort-Girl Mieze kennenlernt, scheint er erstmals etwas zu verspüren, das er bisher nicht kannte: ein wenig Glück. Wie seine literarische Vorlage handelt auch der Film von Gesellschaft und Außenseitertum, Wunsch und Travestie. Fassbinders Version nicht unähnlich, ist Qurbanis Epos eine düstere Reise durch die „dunkle Nacht der Seele“ und nicht zuletzt durch das atmosphärisch authentisch eingefangene Berlin.“
Die Heldin von Gipsy Queen, Ali, ist eine stolze und tapfere Romni, die mit ihren zwei Kindern in Hamburg lebt. Ihr Vater trainierte sie von Kindesalter an, damit sie einmal Weltmeisterin im Boxen werden und aus dem Elend in Rumänien ausbrechen kann. Nach Jahren findet Ali zufällig wieder zum Boxen zurück, was aber das Leben der Familie auf den Kopf stellt. Es droht für einen Augenblick auch die Gefahr, dass sie ihre Kinder verliert…
Im Film Mein Ende. Dein Anfang. lernt Nora, nachdem sie ihren Geliebten verloren hat, Natan kennen. Sie hat das seltsame Gefühl, den Mann von irgendwoher schon zu kennen, ahnt aber nicht, was sie und Natan verbindet.
Und in Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Thomas Meyer, verliebt sich Motti in ein nichtjüdisches Mädchen. Für seine orthodoxe Mutter ist es eine Tragödie, für den Jungen aber der erste Schritt in Richtung Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
„Der Film erzählt von dem jungen orthodoxen Juden Mordechai Wolkenbruch, genannt Motti, der bislang immer brav all das getan hat, was ihm seine Mame aufgetragen hatte. Nun möchte sie ihn verkuppeln und stellt ihm eine potenzielle Heiratskandidatin nach der anderen vor. Da beginnt Motti sich aufzulehnen und von seinem bisherigen Lebensweg abzuweichen. Als er sich an der Universität auch noch in eine Nichtjüdin verliebt, ist seine Mame ausser sich, Motti beginnt betritt aber den Weg zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.
Michael Steiner adaptiert für seine herzhafte Komödie die Romanvorlage von Thomas Meyer Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse. Der Film war Schweizer Kandidat für eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester internationaler Film.“
Die Filme werden vom 1. bis 4. Oktober im Művész Kino, vom 5. bis 8. Oktober im Fernkino (online) gezeigt. Vom 2. bis 5. Oktober werden dann die Filme in Debrecen, vom 6. bis 9. Oktober in Szeged und vom 14. bis 17. Oktober in Pécs aufgeführt.
Vollständiges Programm: www.szemrevalofesztival.hu