Ein regierungsnaher Kolumnist sieht in den am Sonntag abgehaltenen Nachwahlen einen Beleg dafür, dass die Oppositionsparteien 2022 keine Chancen auf einen Sieg über den Fidesz haben werden. Sein linkes Gegenüber fordert eine größere Geschlossenheit seitens der Linken. Presseschau von budapost.de.
In einem sarkastischen Beitrag für Magyar Nemzet erinnert Zsolt Bayer an Hoffnungen linker Medien: Demnach hätte ein Sieg des Oppositionskandidaten bei den Nachwahlen in Mohács den Niedergang der Regierungspartei einleiten können. Der der Regierung nahestehende Publizist konstatiert nunmehr, dass der Fidesz-Bürgermeisterkandidat in der südungarischen Stadt 57 Prozent der Stimmen erhalten habe und sogar mehr Menschen für ihn gestimmt hätten als für seinen erfolgreichen, aber mittlerweile verstorbenen Amtsvorgänger. Auch in einer weiteren Nachwahl, und zwar in Gánt (Komitat Fejér), habe sich der Bürgermeisterkandidat des Fidesz durchgesetzt. Die Hoffnungen der Opposition, den Fidesz 2022 besiegen zu können, hält Bayer daher für Luftschlösser.
Tamás Ungár führt die Niederlage der Opposition auf die Dominanz des Fidesz in den Medien und im öffentlichen Sektor sowie auf die fehlende Bereitschaft von Momentum zurück, den gemeinsamen Kandidaten der Opposition zu unterstützen. In Népszava spekuliert der linksorientierte Kolumnist, dass Momentum mit einer Beteiligung am Oppositionsbündnis zur Aussendung eines starken Signals beigetragen hätte. Dieses Signal hätte unentschlossene Wähler möglicherweise ermutigt, ihre Stimmen für die Kandidaten der Opposition in der Hoffnung abzugeben, sich des Fidesz entledigen zu können.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI – Péter Komka)