Die ersten größeren Lieferungen des Impfstoffes gegen Corona können Ende Dezember oder Anfang Januar in Ungarn ankommen, sagte Premierminister Viktor Orbán am Freitag. In seinem regelmäßigen Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Sender Kossuth Radio betonte der Premier, dass diejenigen, die an chronischen Krankheiten leiden und die ältere Bevölkerung als erste, schon im Januar geimpft werden könnten.
In großen Mengen wird der Impfstoff im Frühjahr verfügbar sein, fügte der Premier hinzu. Orbán sagte, er habe den für die Bekämpfung der Epidemie zuständigen operativen Stab angewiesen, einen „Impfplan“ zu erstellen.
Es ist wahrscheinlich, dass wir im April alle die Epidemie loswerden und den Sieg darüber erklären können
sagte er.
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„Die Behörden werden ab Montag strengere Sanktionen für Verstöße gegen Vorschriften verhängen“ so Orbán weiter.
Verteidigung ist eine gemeinsame Verantwortung. Masken müssen getragen werden, das ist der Schlüssel, denn wer nicht trägt und die Vorschriften nicht befolgt, ist unverantwortlich, und spielt auch mit der Gesundheit anderer
betonte der Premier.
Gleichzeitig fügte Orbán hinzu, dass die öffentliche Disziplin im Vergleich zu anderen Ländern „zufriedenstellend“ sei. „Aber die Situation wird ernster; wir brauchen mehr“, sagte er.
In Bezug auf die außerordentliche Videokonferenz des Europäischen Rates am Donnerstag sagte Orbán, die Situation in Bezug auf COVID-19 sei in vielen westeuropäischen Ländern „weitaus schlimmer“ als in Ungarn.
Die EU-Länder haben vereinbart, beim Kampf gegen die Corona-Pandemie enger zusammenzuarbeiten. Wir sind einig, denn wir sitzen im selben Boot, sagte Ratspräsident Charles Michel am Donnerstagabend nach einer Videokonferenz der 27 Staats- und Regierungschefs. So wollten die Leaders in den kommenden Wochen an gemeinsamen Standards arbeiten, in welchen Situationen neuartige Schnelltests eingesetzt werden sollen - berichtet Süddeutsche Zeitung.
In Bezug auf die Frage der Umsetzung strengerer Beschränkungen sagte der Premierminister, einige Länder hätten „extrem strenge“ Beschränkungen eingeführt, sahen jedoch keine Verbesserung ihrer Fallzahlen.
„Also sollten wir einfach einige, also nicht zu viele, Regeln aufstellen und sie streng befolgen“, sagte er. „Für mich liegt der Schlüssel darin, die bestehenden Regeln einzuhalten, anstatt neue zu etablieren.“
(Via: mti.hu, Beitragsbild: MTI)