Ein linker Politologe hält die am Montag bekanntgegebenen Notmaßnahmen der Regierung für verspätet und schwach. Ein regierungsfreundlicher Kommentator hingegen bezeichnet die Einschränkungen als notwendig. In seinen Augen ist die Kritik der Opposition inkonsequent sowie unverantwortlich. Presseschau von budapost.de.
Am Montag hat Ministerpräsident Viktor Orbán neue Restriktionen angekündigt, die die Coronavirus-Epidemie in Schach halten sollen. Nach Angaben Orbáns folgen die Maßnahmen dem österreichischen Beispiel. Demnach werden ab Mittwoch Restaurants und Sporteinrichtungen geschlossen, zwischen 20 und 5 Uhr gilt eine Ausgangssperre, öffentliche Versammlungen werden eingeschränkt. Sowohl Gymnasien als auch Universitäten ziehen ins Internet.
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Zoltán Gábor Szűcs von Mérce kritisiert die Coronavirus-Notfallpolitik der Regierung als unverantwortlich, unvernünftig und willkürlich. Der linke Analyst weist darauf hin, dass das Kabinett im März umgehend viel strengere Beschränkungen als jetzt eingeführt habe. Dabei falle die zweite Welle der Pandemie massiver aus als die erste.
In einem Kommentar für Magyar Nemzet begrüßt Ottó Gajdics die Restriktionen. Ohne diese Maßnahmen könne das Coronavirus nicht eingedämmt werden. Zudem würde das Gesundheitssystem zusammenbrechen, warnt der regierungsfreundliche Kolumnist. Gajdics nennt die Forderung der Opposition nach mehr Subventionen demagogisch und populistisch. Die Opposition scheine niemals mit den Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen das Coronavirus zufrieden zu sein: Entweder seien ihr die Beschränkungen zu streng oder sie werfe der Regierung vor, den Gesundheitsnotstand zu ignorieren.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI – Attila Balázs)