Es gibt noch keine offiziellen Ergebnisse, Prognosen zufolge könnten die oppositionellen Sozialdemokraten bei der Wahl in Rumänien gewinnen. Das ungarische Bündnis soll auch ins Parlament kommen. Ein endgültiges Ergebnis mit den Stimmen aus der Diaspora wird erst am Montagabend erwartet.
5,7% der Stimmen soll das ungarische Bündnis UDMR bei den rumänischen Parlamentswahlen am 6. Dezember bekommen haben. Dies bedeutet, dass die Ungarn auch in den nächsten vier Jahren eine gesetzgebende Vertretung in Rumänien haben werden.
Dies war das stärkste ungarische Bündnis in der dreißigjährigen Geschichte des rumänischen Parlamentarismus. Unter dem „Tulpenlogo“des RMDSZ konnten die Kandidaten des Siebenbürgischen Ungarischen Verbandes und der Ungarischen Jugendkonferenz, abstimmen.
RMDSZ-Parteichef Hunor Kelemen: „Ich würde gerne eine zentristisch-rechte Regierung an der Spitze des Landes sehen“
Präsident der ungarischen Partei RMDSZ dankte auf einer zweisprachigen Pressekonferenz für die Arbeit und Unterstützung den Wahlkampfmitarbeitern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens schon am Sonntagabend. Hunor Kelemen betonte:
Dies ist ein ausgewogenes Ergebnis und natürlich müssen wir noch auf das offizielle Endergebnis warten, aber die Tatsache unseres Beitritts ins rumänische Parlament bedeutet, dass wir ein starkes Mandat von der ungarischen Gemeinschaft erhalten haben. Daher ist es unsere Aufgabe, sie weiterhin zu vertreten!
Auf eine Frage eines Journalisten antwortete Kelemen, dass er sich gar nicht darüber freue, dass auch die Rechtsextremen die 5% Schwelle erreicht haben.
Laut der von der Wahlbehörde in Auftrag gegebenen Wahlumfrage haben die oppositionellen Sozialdemokraten die Wahlen in Rumänien mit mehr als 30% der abgegebenen Stimmen gewonnen. Dem Meinungsforschungsinstitut Curs-Avangarde zufolge kommt Orbans PNL mit 29 Prozent auf Platz zwei. Auf Platz drei lag bei der Wählerbefragung das neue öko-liberale Parteienbündnis USR-Plus mit 15,9 Prozent. PNL und USR erwägen eine Regierungskoalition, jedoch müssten sie für eine absolute Mehrheit einen dritten Partner finden.
Die 2019 gegründete ultra-nationalistische, antiwestliche Partei AUR kann auch Sitze im Parlament bekommen haben, sie liegen, laut der Prognose bei 5,2 %.
Die Wahlbeteiligung lag kurz vor Schließung der Wahlbüros bei 31,84 Prozent – das wäre die niedrigste Beteiligung seit dem Fall des Kommunismus 1989.
(Via: mti.hu, index.hu, sueddeutsche.de, Beitragsbild: MTI – Gábor Kiss)