Ungarns dreimonatige durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im September und November bei 4,4 Prozent und stieg gegenüber zwölf Monaten zuvor um 0,9 Prozentpunkte, teilte das Statistische Zentralamt (KSH) am Dienstag mit.
Im monatlichen Vergleich stieg die Arbeitslosigkeit um 0,1 Prozentpunkte. In absoluten Zahlen gab es 203.800 Arbeitslose, 1.600 mehr als im Vormonat und 40.500 mehr als im Vorjahr.
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Die Angaben beziehen sich auf die Arbeitslosigkeit von Menschen zwischen 15 und 74 Jahren.
Aus den Zahlen im November geht hervor, dass die durchschnittliche Zahl der Arbeitslosen bei 190.000 lag, was einer Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent entspricht. In absoluten Zahlen ging die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Oktober um 9.000 zurück und stieg gegenüber dem Vorjahresmonat um 34.000. Die Arbeitslosenquote des Monats ging gegenüber Oktober um 0,2 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozentpunkte zurück.
Die dreimonatige durchschnittliche Zahl der Beschäftigten lag im September und November bei 4.476.400, 40.600 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Beschäftigten im Beschäftigungsprogramm „Közmunka“ umfasste 90.600 und 93.200 arbeiten derzeit im Ausland. Laut KSH ging die Zahl der im Ausland Beschäftigten jedoch um 22,6 Prozent zurück.
(Das frühere Beschäftigungsprogramm „Közmunka-program“ wurde 2011 eingeführt, vor allem für Menschen an der Peripherie des Arbeitsmarktes und hat sich zum wichtigsten Beschäftigungsprogramm in Ungarn entwickelt. Diese staatlich geförderten, aber überwiegend kommunal exekutierten Beschäftigungsprogramme sollen folgenden Effekt haben: „alle, die arbeiten können, der Arbeit zuzuführen“ und „aus Leistungsbeziehern, Leistungserbringer und Steuerzahler“ zu machen. – Red.)
Sándor Bodó, Staatssekretär für Beschäftigungspolitik des Ministeriums für Innovation und Technologie kommentierte die Daten in einer Erklärung. Er schrieb: fast 4,5 Millionen Menschen haben in Ungarn Arbeit, was den Regierungsmaßnahmen zu verdanken ist. Er erinnert in seinem Schreiben auch daran, dass seit 2010 der primäre Arbeitsmarkt um 712.000 Arbeitsplätze zugenommen hat, während die Zahl der Beschäftigten insgesamt um fast 800.000 gestiegen sei.
Analysten: „Der ungarische Arbeitsmarkt zeigte sich zu Beginn der zweiten Epidemiewelle widerstandsfähig“
András Horváth von der Takarékbank sagte, dass es nach der ersten Welle der Epidemie einen starken Aufschwung gab. Die Zahl der Beschäftigten konnte historische Höchststände erreichen, was darauf hindeutet, dass der ungarische Arbeitsmarkt dem Druck der zweiten Welle standgehalten hat. Die Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 4,3 Prozent, und diese könnte auf 3,9 Prozent fallen, sagte er.
Er fügte hinzu, dass aus Arbeitsvermittlern und Gewerkschaftsquellen bekannt sei, dass der ungarische Arbeitsmarkt erneut „eine Welle von Entlassungen erlebt“, hauptsächlich im Tourismus und im Gastgewerbe, aber „wer seinen Job verliert, wird anscheinend einen anderen finden, doch nicht immer in seiner ursprünglichen Branche“.
Gábor Regős vom regierungsnahen Századvég-Institut sagte, dass die Beschäftigungsdaten den Erwartungen widersprachen. Die Zahl der Beschäftigten war zwar geringer als ein Jahr zuvor, aber das Ausmaß war gering, sodass die Auswirkungen des Coronavirus auf den Arbeitsmarkt beherrscht werden konnten, teilweise dank staatlicher Lohnsubventionen, so der Analyst.
(Via: mti.hu, Beitragsbild: Elchinator – Pixabay)