Ukrainische Rechtsextremisten haben die ungarische Minderheit in der Ukraine einen Tag vor dem Besuch des ungarischen Außenministers mit Blutvergießen gedroht.
Am Vorabend des Besuchs von Außenminister Péter Szijjártó in der Ukraine hat die rechtsextreme Organisation „Patrioten der Ukraine“ einen Brief an die ungarische Botschaft in Kijev (Kiew), an das Generalkonsulat in Ungvár (Ungwar), an das Konsulat in Beregszász (Bergsaß), an die dortige ungarische Hochschule sowie an das Zentrum für wirtschaftliche Entwicklung geschickt, in dem sie folgendes äußerten:
Wir, Patrioten der Ukraine teilen euch mit: Wenn euer Außenminister, Péter Szijjártó in die Ukraine reist, werden wir handeln. Wir haben es satt, dass Ungarn unser Gebiet wegnehmen will. Wir werden handeln. Extrem hart. Wenn euer Minister in die Ukraine kommt, bereitet euch auf ein großes Blutvergießen vor, es wird ungarisches Blut fließen
Im November letzten Jahres wurde die ungarische Volksgruppe in der Ukraine von maskierten Kommandos des Sicherheitsdienstes der Ukraine (SBU) belästigt: Sie haben Hausdurchsuchungen bei den Leitern der Kulturellen Allianz der Ungarn in Subkarpaten (KMKSZ) wegen „Separatismus“ durchgeführt.
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Der SBU hat ebenfalls im Dezember 2020 wegen „Hochverrat“ ein Strafverfahren gegen die Mitglieder des Gemeinderates von Szürte eingeleitet, weil sie nach der Kommunalwahl die ungarische Nationalhymne gesungen haben.
Das Verhältnis zwischen der Ukraine und Ungarn hat sich seit 2017 verschlechtert, als die Ukraine das neue Unterrichtsgesetz verabschiedet hat. Demnach soll nämlich die Unterrichtssprache in den ungarischen Schulen schrittweise auf Ukrainisch umgestellt werden. Die ungarische Regierung hat schon mehrmals versucht, Druck auf die Ukraine auszuüben, in dem sie die NATO-Ukraine Tagungen blockierte. Darüber hinaus hat Ungarn der Ukraine schon zwei neue Vorschläge zur Modifizierung vorgestellt, beide wurden aber abgewiesen.
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