Viele von uns kennen vielleicht dieses klassische ungarische Gericht als „dödölle“, aber es hat viel mehr Namen: darunter „ganca“, „cinke“, „gánica“ und so weiter. Die vielen Bezeichnungen und Kosenamen bedeuten aber nicht, dass es immer noch ein Favorit ist, da „dödölle“, leider, ähnlich zu anderen alten ungarischen Bauerngerichten, von den Tellern des Landes schon fast verschwunden ist. Es ist vielleicht zu kompliziert, um es nur als Beilage zuzubereiten, aber in der Fastenzeit kann es auch als ein Hauptgericht sehr gut funktionieren.
In der „Hauptstadt“ von Dödölle, in Nagykanizsa, findet jedes Jahr ein beliebtes Wein- und Dödölle-Festival statt, bei dem im Jahr 2006 sogar ein Guinness-Rekord aufgestellt wurde, indem 2.331 Portionen Dödölle gleichzeitig hergestellt wurden. Dieses Gericht erzählt viel über seine Heimat, die Verbundenheit des Landkreises Zala mit dem benachbarten Slowenien, weil sie auch diesen ungarischen Klassiker zubereiten. Ich habe es einmal sogar mit dem gleichen Namen auf einem Hotelbuffet gesehen.
Die Geschichte dieses ungarischen Gerichtes ist wahrscheinlich mit den Kartoffeln in Europa gleichaltrig. Dödölle war früher ein Gericht der armen Leute, wegen der einfachen Zutaten und Zubereitung. Für die traditionelle Dödölle benötigen wir nur Kartoffeln und Mehl um sie zuzubereiten, und es ist fast obligatorisch, sie mit saurer Sahne und gerösteten Zwiebeln zu servieren. Früher war es so geschätzt, dass sogar ein beliebter und berühmter ungarischer Kinderreim es erwähnt:
Dieser bedeutet so viel wie:
Elias, Tobias, ein Schüssel Dödölle
Du hast davon gegessen.
Die Hühner gingen in den Garten,
Sie haben die Kerne gegessen.
Dödölle
-Zutaten-
600 g Kartoffeln (geschält, um ca. 0,5 kg zu wiegen)
150 g Mehl
5 Teelöffel Fett / Schmalz zum Braten der Zwiebel und weitere 5 Teelöffel zum Braten der Dödölle
1 großer Zwiebelkopf
1 EL roter Pfeffer
Salz nach Geschmack
2 dl saure Sahne zum Servieren
(geschrieben von Adrienn Vass, Fotos: Péter Csákvári, übersetzt von Ungarn Heute)