Die Staatengruppe der sogenannten Visegrád-Vier feiert dieser Tage ihr dreißigjähriges Gründungsjubiläum. Vor diesem Hintergrund behauptet ein regierungsnaher Kommentator, dass die Bedeutung des V4-Bündnisses aufgrund der Unfähigkeit der EU bei der Bekämpfung von Notstandssituationen zugenommen habe. Die vier Visegrád-Staaten setzen sich neben Ungarn noch aus der Tschechischen und Slowakischen Republik sowie Polen zusammen.
In den Augen von László Szőcs hat sich die Visegrád-Gruppe seit ihrer Gründung 1991 zu einem Beispiel für eine wirkungsvolle regionale Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union entwickelt. Interessanterweise, so der regierungsnahe Kommentator in der Tageszeitung Magyar Nemzet, sei die Bedeutung der V4-Kooperation durch die langsame Reaktion der EU auf Herausforderungen weiter gestiegen. Als Beispiele zur Untermauerung seiner These führt Szőcs die einwanderungsfreundliche Haltung der Union während der Migrationskrise sowie das langsame Tempo bei der Einführung von Impfstoffen gegen das Coronavirus innerhalb der EU an. Diese Erfahrungen erinnerten die V4-Staaten an ihre „gemeinsame mittel-osteuropäische Mentalität, die in ihrer gemeinsamen Geschichte gründet“, sowie an ihre gemeinsamen Interessen, die sich von den Bestrebungen Westeuropas unterschieden, meint Szőcs.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Zoltán Fischer/MTI)