Der Oppositionspolitiker Olivio Kocsis-Cake fragte den Kanzleramtsminister im Parlament, ob die Dubai-Reise von Lőrinc Mészáros, einem Freund des Premierministers, Folgen haben könnte, nachdem Viktor Orbán kürzlich über die Verschärfung der Reisen außerhalb Europas gesprochen habe. Gulyás sagte dem Politiker: „Der Standpunkt der Regierung hat sich nicht geändert. Nicht nur Politiker, sondern auch Geschäftsleute müssen in der epidemischen Situation ein Beispiel geben. Es ist unverantwortlich und inakzeptabel, dass jetzt jemand nach Dubai fährt“.
Da Coronavirus-Mutanten aus speziellen Reiseorten „eingeschleppt“ wurden, bat der Ministerpräsident kürzlich alle, auf einen Luxusurlaub zu verzichten.
Nicht darum, weil wir neidisch auf sie wären. Wir sind froh, dass sie Geld dazu haben, aber mit einem Urlaub in exotischen Orten würden sie das Leben anderer gefährden
betonte Orbán in einem Freitagsinterview mit dem staatlichen Kossuth Radio noch Anfang März. Schon früher gab es mehrere Medienberichte darüber, dass der Luxus-Privatjet, der hauptsächlich regierungsnahe Geschäftsleute transportiert, in den letzten Wochen mehrmals eine Reise nach Dubai unternommen hat. Unter den Passagieren war möglicherweise Lőrinc Mészáros, ein Freund von Viktor Orbán, der in den letzten 10 Jahren zu einem der reichsten Menschen des Landes geworden ist.
Gergely Gulyás sagte jetzt im Parlament, dass er die Freunde des Premierministers nicht kenne, so dass nicht ausgeschlossen werden kann, dass jemand, der in den letzten Wochen in Dubai war, dies aus geschäftlichen Gründen getan hat. Auf jeden Fall riet Gulyás Geschäftsleuten, nicht nach Dubai zu reisen. Er sagte, wenn die Opposition einen Vorschlag zum Verbot bestimmter Auslandsreisen habe, solle sie dies mit dem Parlament teilen. Der Minister sagte, die Regierung könne auch moralische Richtlinien herausgeben, aber dafür könne es keine rechtlichen Sanktionen geben.
(Titelbild: MTI – Tamás Kovács)