Ein Experte in Sachen Europapolitik meint, dass sowohl Forderungen nach Föderalisierung als auch das Konzept einer nationalen Souveränität vertretende Nationalisten das empfindliche institutionelle Gleichgewicht der Europäischen Union gefährden würden. Presseschau von budapost.de.
Auf 444 erklärt der Politikwissenschaftler und EU-Experte György Fóris: Die Union könne nur überleben, wenn sie ihren hybriden Charakter beibehalten sowie für eine enge Kooperation sorgen, dabei jedoch gleichzeitig die nationale Identität und die Interessen der Nationen respektieren würde. Fóris bezeichnet sowohl die Forderungen nach Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa als auch die kompromisslose Verteidigung der nationalen Souveränität als Bedrohung für die Existenz der EU gemäß ihrer Gründungskonzeption.
Um eine starke Union zu schaffen, die in der globalen Wirtschaft wettbewerbsfähig sei und die Sicherheit aller ihrer Mitglieder garantieren könne, sei die Einheit der Union unabdingbar, so Fóris. Allerdings sollte diese Einheit im gegenseitigen Interesse der Nationalstaaten begründet sein und dürfe nicht die Existenz der Vielfalt nationaler Identitäten und Interessen bedrohen. Fóris glaubt, dass die EU in Abwesenheit einer klaren ethnischen Mehrheit nur dann erfolgreich sein könne, wenn sie die nationale Vielfalt respektiere.