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„Homosexuellen-Gesetz“: Rose gibt ungarischen Verdienstorden aus Protest zurück

Ungarn Heute 2021.06.29.
FIZETŐS

Noch in dieser Woche wird Romani Rose, Präsident des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, aus Protest gegen das für „homophob gehaltene ungarische Gesetz“ das ungarische Verdienstkreuz zurückgeben, berichtet ZDF unter Berufung auf die Rhein-Neckar-Zeitung. Rose sagte, das Gesetz habe „die rote Linie überschritten“.

Den Entschluss soll Rose nach einer Rede des luxemburgischen Ministerpräsidenten Xavier Bettel beim jüngsten EU-Gipfel gefasst haben. Luxemburgs Premierminister Bettel warf der ungarischen Regierung vor, keine Ahnung von Homosexualität zu haben. Wer glaube, dass jemand aufgrund von Werbung, Büchern oder Filmen schwul werden könne, der verstehe das Leben nicht, erklärte Bettel.

Bettel sagte: „Ich wurde nicht schwul, ich bin es, es ist keine Entscheidung.“

Die Worte des 48-jährigen Luxemburgers hätten ihn „tief berührt“, sagte Rose.

Ich habe mich geschämt, den Orden einer Regierung zu tragen, die so mit Menschen umgeht. Das entspricht nicht meinem demokratischen und rechtsstaatlichen Anspruch.

so Romani Rose.
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Rose hatte den „ungarischen Verdienstorden, Mittelkreuz“ nach 2012 von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán persönlich in Berlin erhalten. Er werde den Orden nun diese Woche der ungarischen Botschaft in Berlin zurückgeben.

(Via: zdf.de, Titelbild: Pressestelle des Premiers – Gergely Botár)