Ein konservativer Ökonom glaubt, dass die ungarischen Wachstumsraten den wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung bestätigen würden. Nach Einschätzung eines anderen Analysten hinkt Ungarn in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung nach wie vor hinter den meisten neuen EU-Mitgliedsstaaten hinterher. Presseschau von budapost.de.
In Magyar Nemzet sagt Csaba Szajlai ein schnelles Wachstum für Ungarn voraus. Der konservative Ökonom erinnert daran, dass der IWF, die Nationalbank, mehrere Geschäftsbanken und sogar linksorientierte Wirtschaftsexperten ihre Wachstumsprognosen angehoben hätten. Die Europäische Kommission erwarte aktuell, dass das ungarische BIP im Jahr 2021 um 7,7 Prozent steigen werde. Das Niveau der ausländischen Investitionen dürfte sehr hoch bleiben, zudem seien auch die Löhne deutlich gestiegen, notiert Szajlai und ergänzt: Diese Zahlen zeigten, dass die Regierung für eine sehr widerstandsfähige Wirtschaft gesorgt habe. Es bestehe die Hoffnung, dass Ungarn bis 2030 zu einem der erfolgreichsten Länder innerhalb der Europäischen Union avancieren könne.
Auf Portfolio blickt Péter Vakhal auf Ungarns Jahre nach dem EU-Beitritt zurück. Der Mitarbeiter des Wirtschaftsforschungszentrums Kopint-Tárki konstatiert, dass sich Ungarn im regionalen Vergleich langsamer als der Durchschnitt der EU-Newcomer der Union angenähert habe. Noch 2004 habe Ungarn auf Rang fünf der am weitesten entwickelten Länder in Osteuropa gelegen. Nunmehr rangiere es lediglich auf dem zehnten Platz. Vakhal weist darauf hin, dass die meisten der neuen, gemeinsam mit oder etwas später als Ungarn der EU beigetreten Staaten rascher zu den Westeuropäern aufgeschlossen hätten. Was die Aussichten der ungarischen Wirtschaft betrifft, so sieht Vakhal die größte Gefahr in der möglichen Unfähigkeit der Nationalbank, die Inflationsrate in Schach zu halten.
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI – Tamás Vasvári)