Der Opposition nahestehende Nachrichtenportale beklagen die geringe Anzahl von Demonstranten, die sich am Montag einem von der Opposition veranstalteten Demonstrationszug angeschlossen hatten. Ein regierungsfreundlicher Analyst erkennt darin den Beweis dafür, dass es sich beim Spyware-Skandal um ein Hirngespinst handele. Presseschau von budapost.de.
Auf Telex berichten Mira Marjanovic und Dániel Simor, dass zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Demonstration fürchteten, dass die Wahrheit über die von Israel hergestellte und auf Smartphones von Journalisten heimlich installierte Spyware niemals ans Licht der Öffentlichkeit gelangen werde (siehe BudaPost vom 20. Juli). Viele würden den gegen die Regierung erhobenen Vorwürfe glauben, da die Fidesz-Abgeordneten eine dem Thema gewidmete Sitzung des Nationalen Sicherheitsausschusses boykottiert und damit verhindert hätten. Nach Angaben der Reporter waren lediglich einigen tausend Menschen zu der Demonstration erschienen, obwohl sie von Spitzenpolitikern der Opposition angeführt worden sei.
In ihrem Videobericht über die Veranstaltung auf 444 lassen Balázs Kaufmann und Júlia Halász mehrere Demonstranten zu Wort kommen, die sich darüber beschweren, dass die Menschen nur wenig Interesse an der Sache zeigen würden. Wörtlich: „Die haben andere Sorgen!“
Mandiner zitiert einen Facebook-Post des regierungsfreundlichen Analysten Dániel Deák, der die Vorwürfe als eine „aus dem Ausland herrührende Unternehmung“ beschreibt. Es sei bezeichnend, dass „nur ein paar hundert Menschen“ Interesse an der Veranstaltung gezeigt hätten. Würde es sich um es eine gravierende Angelegenheit handeln, so argumentiert Deák, wären Zehntausende auf die Straße gegangen.
(Via: budapost.de, Titelbild: Facebook Seite der Partei LMP)