15 Prozent der Befragten würden Gergely Karácsony, derzeitigen Oberbürgermeister von Budapest zum Ministerpräsidenten wählen.Weiterlesen
Nach Ansicht von zwei Analysten sind die meisten Wahlkreise entweder starke Bastionen der Regierung oder der Opposition. Demnach scheint es äußerst unwahrscheinlich, dass sie die Seiten wechseln werden. Der Ausgang der Wahlen im Frühjahr 2022 dürfte daher im restlichen Fünftel der Wahlkreise entschieden werden.
Auf Átlátszó kommentieren András Hont und Krisztián Szabó eine Karte Ungarns mit denjenigen 26 umkämpften Wahlkreisen, von denen das Ergebnis des bevorstehenden landesweiten Urnengangs abhängen dürfte. Dabei weisen sie darauf hin, dass beide Seiten wahrscheinlich von knapp 50 Prozent der Wählerinnen und Wähler unterstützt würden. Damit erhielten sie jeweils einen in etwa gleichen Anteil derjenigen 98 Parlamentssitze, die über die nationalen Parteilisten vergeben werden.
Damit würde der Ausgang der Wahl von den Ergebnissen in den 106 Einzelwahlkreisen abhängen. Aufgrund der Resultate von 2014 und 2018 gehen Hont und Szabó davon aus, dass beide Seiten mit ziemlicher Sicherheit 40 davon gewinnen werden. Die verbleibenden 26 verteilen sich mehr oder weniger gleichmäßig über die dargestellte Ungarn-Karte und werden im nächsten Jahr das Hauptkampffeld bilden.
Die größte Schwäche der Opposition sei ihr heterogener Charakter, wodurch es vielen regierungskritischen Wählern schwer fallen werde, für Kandidaten zu stimmen, die nicht ihre Ideale vertreten würden, notieren Hont und Szabó. Doch aus dem selben Grund werde es vielen unentschlossenen Wählern leichter fallen, für die ideologisch weniger festgelegte Opposition zu stimmen als für die stark ideologisch ausgerichteten Regierenden. Die Autoren glauben, dass selbst kleine unvorhersehbare Veränderungen in der öffentlichen Stimmung das Gleichgewicht in Richtung der einen oder anderen Seite kippen lassen könnten.
(via budapost.de, Beitragsbild: MTI/Zsolt Szigetváry)