Trotz der früheren Erklärung des Außenministeriums, dass sich derzeit keine ungarischen Staatsbürger in Afghanistan aufhalten, berichten mehrere Nachrichtenportale gerade das Gegenteil.Weiterlesen
Ungarn wird alle seine Bürger sicher aus Afghanistan nach Hause bringen, sagte ein Staatssekretär des Außenministeriums. „Die Ungarn in Afghanistan wenden sich einer nach dem anderen an die ungarischen Behörden, um bei ihrer Heimfahrt bei uns um Hilfe zu bitten“ sagte Levente Magyar gegenüber den öffentlichen Medien, konnte aber nicht sagen, wie viele Personen insgesamt evakuiert werden sollen.
„Die Regierung wird alles in ihrer Macht stehende tun, um alle Ungarn sicher nach Hause zu bringen“ betonte der Staatssekretär Levente Magyar, nachdem sich herausstellte, dass sich mehrere Ungarn in Afghanistan aufhalten.
Eine größere Gruppe mit 26 Personen werde voraussichtlich von einem der militärischen Verbündeten Ungarns (Presseberichten zufolge mit Hilfe von englischen Streitkräften – Red.) nach Hause fliehen, sagte Magyar. Sollte dieser Plan jedoch aus irgendeinem Grund scheitern, kann auch Ungarn sie nach Hause bringen.
Laut Magyar nähert sich die Krise in Afghanistan ihrem Ende. „Sie ist dadurch verursacht worden, dass die Vereinigten Staaten den Abzug ihrer Truppen aus dem Land angekündigt haben, ohne sich vorher mit ihren Verbündeten beraten zu haben. Der Abzug ist erfolgt und hat den Weg für eine überwältigende Offensive der Taliban geebnet, die es ihnen nun ermöglicht, die Kontrolle über das gesamte Land zu übernehmen“ fügte er hinzu.
Aus diesem Grund besteht nun die Gefahr, dass sich 2015 wiederholt, als Europa von Millionen von Migranten aus dem Nahen Osten überrannt wurde
sagte der Staatssekretär.
Magyar betonte weiterhin, dass die derzeitige Situation beweist, dass der Westen von seinen Fehlern „nichts gelernt“ hat und nach Libyen, Irak und Syrien „Ruinen, Hunderttausende von Opfern, politisches Chaos, eine Schreckensherrschaft der Extremisten und Millionen von Emigranten auch in Afghanistan“ hinterlassen wird.
Die ungarische Regierung werde jedoch nicht zulassen, dass das ungarische Volk „den Preis für den Dilettantismus der Supermächte zahlen muss“, so Magyar. Ungarn weigere sich daher, die Welle von Migranten aufzunehmen, die vor dem Chaos in Afghanistan fliehen würden, fügte der Staatssekretär hinzu.
Auch Deutschland hat Angst vor einer neuen Migrantenwelle
„2015 darf sich nicht wiederholen“, warnte der gemeinsame Kanzlerkandidat von CDU und CSU, Armin Laschet, zu Wochenbeginn. Viele andere Spitzenpolitiker in Berlin äußerten sich ähnlich: CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Unionsfraktionsvize Thorsten Frei sowie CSU-Chef Markus Söder erklärten, Deutschland könne „keine zweite Situation wie im Jahr 2015 erleben“ und warnte vor einer „Flüchtlingswelle“ aus Afghanistan.
(Via: mti.hu, tagesschau.de, Titelbild: MTI/AP)