Ein linksorientierter Kolumnist wirft der Regierung vor, sie habe verspätet Gesichtsmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln vorgeschrieben. Sein Kollege verteidigt den Ministerpräsidenten gegen seiner Meinung nach maßlose Vorwürfe. Presseschau von budapost.de.
„Warum hat die Regierung mit der Einführung der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Tod von 800 Menschen während der vierten Pandemiewelle warten müssen?“, fragt András Rostoványi in der Tageszeitung Népszava. Seiner Meinung nach waren die Behörden zu Stolz auf die Resultate ihrer Impfkampagne. Das habe sie dazu veranlasst, selbst die elementarsten Einschränkungen wie die Pflicht zum Tragen von Gesichtsmasken abzuschaffen. Die Regierenden sollten sich schämen, echauffiert sich Rostoványi und gibt folgenden Rat: „Sie sollten Gesichtsmasken nicht nur hinter verschlossenen Türen, sondern auch auf der Straße tragen, um von Passanten nicht erkannt zu werden.“
In der gleichen Tageszeitung kritisiert der kürzlich erneut zum Chefredakteur ernannte Péter Nemeth den Oppositionspolitiker Ákos Hadházy. (Der Parlamentsabgeordnete hatte behauptet, Ministerpräsident Orbán habe vom Tod Zehntausender Coronavirus-Opfer profitiert, bei denen es sich vor allem um ältere Menschen gehandelt habe, deren Renten den Haushalt belastet hätten – Anm. d. Red.) Németh räumt ein, dass er dem Ministerpräsidenten viele Verfehlungen zutrauen würde, aber sicher nicht, dass er den Tod von betagten Mitbürgern einkalkuliere.
(Via: budapost.de, Titelbild: Jászai Csaba)