Die Opposition kritisierte heftig den Entwurf, sie vermuten, dass sich die Regierung damit auf einen möglichen Regierungswechsel vorbereitet. Der Kanzleramtsminister wies alle Vorwürfe zurück. Weiterlesen
In der durch die technologischen Errungenschaften veränderten Medienlandschaft hat die Presse ihre ausschließliche Informationsfunktion verloren, sie übernimmt in vielen Fällen eine politische Funktion – sagte Balázs Orbán, Staatsekretär des Amts des Ministerpräsidenten in seiner Eröffnungsrede auf der Konferenz „Freie Meinungsäußerung im digitalen Zeitalter“ des Mathias Corvinus Collegiums (MCC) am Donnerstag in Budapest.
Aus den vorstehenden Gründen überrascht es nicht, dass man in der Presse unrealistische Gedanken lesen kann – sagte der Staatssekretär, der gleichzeitig auch der Vorsitzende des Kuratoriums des MCC ist und fügte hinzu, dass man Ungarn oft als ein Land beschreibt, in dem die rechte Regierung den Pluralismus der Medien, die freie Presse sowie die Vielfalt der Meinungen beseitige, wobei dies falsche Anschuldigungen sind. Dieses vor allem von der linksliberalen Seite dargestellte negative Bild ist ein typisches Symptom der Erscheinung, dass die Presse immer mehr politisiere – sagte Orbán.
Mit der fortschreitenden Technologie herrscht nun eine „neue intellektuelle Mode“ wobei sich der Liberalismus dieser „geistigen Strömung“ gebeugt habe. Die heutigen progressiven Liberalen sind der Meinung, dass man die Menschen aufwecken muss. Sie halten die Vertretung des liberalen politischen Programms für die Aufgabe der Presse und nicht die glaubwürdige Kommunikation von Information und die Bewahrung der Vielfältigkeit der Meinungen – fügte der Politiker hinzu.
Die sich als liberal kennzeichnenden Medien sind laut ihrer eigenen Definition immer unabhängig und objektiv, jedoch stellen sie jeden vor ein Tribunal, der anders als sie denkt. Heute ist es die Aufgabe der konservativen Medien geworden, um glaubwürdig zu informieren, weil die neuen liberalen Medien aus den früheren Rahmen ausgetreten sind und eine eindeutige Rolle in den politischen und ideologischen Kämpfen einnehmen.
Zoltán Szalai, Generaldirektor des MCC sagte, dass die Social Media die Art und Weise, wie die Menschen die Nachrichten beurteilen, radikal verändert haben. In der letzten Zeit entscheiden Algorithmen bzw. Programme darüber, welche Nachrichten zu den Menschen gelangen sollen, und nicht die Menschen selbst.
Bild: MTI/Soós Lajos