Nachdem mittlerweile auch in Ungarn die ersten Fälle der extrem ansteckenden neuen Variante des Coronavirus festgestellt worden sind, wirft ein linker Publizist der Regierung Untätigkeit angesichts der von Omikron ausgehenden Gefahr vor. Presseschau von budapost.de.
Die Regierung missbrauche das Auftreten der neuen Variante als Vorwand, um den Gesundheitsnotstand um weitere sechs Monate zu verlängern und damit Nachwahlen unmöglich zu machen. Gleichzeitig jedoch täte sie kaum etwas zur Bekämpfung der Pandemie, schreibt Miklós Hargitay in einer wütenden Népszava-Kolumne. Der linksorientierte Kolumnist behauptet, dass in Ungarn weniger DNA-Sequenzierungen an Virusproben durchgeführt würden als in Afghanistan, während die Behörden nicht einmal den Versuch unternähmen, Kontaktpersonen aufzuspüren und sie unter Quarantäne zu stellen. Da bis zu den Parlamentswahlen nur noch vier Monate ins Land gingen, vermeide die Regierung unpopuläre Beschränkungen – selbst auf die Gefahr hin, dass eine fünfte Welle den Tod von Tausenden von Menschen zur Folge haben könnte. „Das haben wir uns nur selbst zuzuschreiben“, konstatiert Hargitay abschließend.
(VIa: budapost.de, Titelbild: MTI/Varga György)