Eine liberale Kommentatorin vertritt die Auffassung, dass das wachsende Misstrauen zwischen den Oppositionsparteien deren Chancen bei den Parlamentswahlen im April 2022 unterminieren werde. Presseschau von budapost.de.
Auf Telex lässt Marianna Biró die Bilanz des Oppositionsbündnisses seit den Vorwahlen Revue passieren. So hat ihrer Ansicht nach die Linke an Stehvermögen eingebüßt. Zur Begründung verweist die liberale Kommentatorin auf interne Streitigkeiten, die sich negativ auf ihre Beliebtheitswerte auswirken würden. Biró erinnert daran, dass laut durchgesickerten Ergebnissen einer von der Opposition in Auftrag gegebenen Umfrage der Fidesz seinen Vorsprung habe ausbauen können (siehe BudaPost vom 18. Dezember).
Biró erklärt die Schwäche der Opposition mit dem zunehmenden Misstrauen zwischen den führenden Oppositionspolitikerinnen und -politikern. Als Beispiel führt sie die Kritik von Péter Márki-Zay am Oppositionsbündnis ins Feld. (Márki-Zay hatte sich unter anderem darüber beklagt, dass die Oppositionsparteien nicht aktiv genug Wahlkampf betreiben würden. Er behauptete sogar, dass einige ihrer Politiker ihn verraten hätten und einen Verbleib von Viktor Orbán an der Macht bevorzugen würden. Auch schließe er, Márki-Zay, nicht aus, dass man versuchen könnte, ihn abzusetzen und einen anderen Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten ausfindig zu machen – Anm. d. Red.) Als weiteren Grund für den Einbruch der Opposition nennt Biro die kürzlich angekündigte Kandidatur des Porno-Tycoons György Gattyán (siehe BudaPost vom 6. Dezember).
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI/Balogh Zoltán)