Ein regierungsnaher Kommentator kritisiert den Oppositionsspitzenkandidaten Péter Márki-Zay für eine Bemerkung, wonach es aufgrund der Pandemie nunmehr zahlenmäßig weniger ältere Fidesz-Wähler gebe. Ein linker Kolumnist wiederum wirft regierungsnahen Medien Hetze gegen Márki-Zay vor. Presseschau vom budapost.de.
In seinen per Video verbreiteten Neujahrsgrüßen hat der Kandidat der Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten, Péter Márki-Zay, geäußert, dass der Fidesz weniger Wähler habe als vor vier Jahren: Die jungen Ungarn hätten sich vom Fidesz abgewandt und „Covid hat auch die älteren Ungarn dezimiert, die eher den Fidesz gewählt haben“, so Márki-Zay.
Dániel Galsai von Magyar Hírlap stimmt dem Parteivorsitzenden der „Partei des doppelschwänzigen Hundes“ zu. (Gergely Kovács hatte die Bemerkung Márki-Zays als geschmacklose „Hinterwäldler“-Aussage bezeichnet – Anm. d. Red.) Márki-Zays Äußerungen deuteten darauf hin, dass der Spitzenkandidat der Opposition ein unberechenbarer Mensch sei, der sich nicht unter Kontrolle habe, so Galsai. Die Aussage stelle nicht nur eine Beleidigung dar, sondern sie sei zudem absurd. In diesem Zusammenhang macht Galsai geltend, dass ältere Menschen in der Stammwählerschaft der Demokratischen Koalition des ehemaligen Ministerpräsidenten Ferenc Gyurcsány überrepräsentiert seien.
Péter Németh hält die Äußerung Márki-Zays für ungeschickt. In der linken Tageszeitung Népszava vertritt der Kommentator aber auch die Ansicht, dass die regierungsnahen Medien die Bedeutung von Márki-Zays Worten übertreiben und nicht die winzigste Gelegenheit auslassen würden, um den Spitzenkandidaten der Opposition zur Strecke zu bringen.