Ein regierungsnaher Kommentator meint, die Oppositionsparteien wollten Péter Márki-Zay einen Denkzettel verpassen, da sie ihm nicht gestatten würden, seine eigenen Kandidaten auf Wahllisten der Opposition zu platzieren. Ein liberaler Kommentator meint, Márki-Zays Partei hätte allerdings gemäßigte Anhänger überzeugen können. Presseschau von budapost.de.
Nach seinem Sieg bei den Vorwahlen der Opposition im vergangenen Oktober hatte Márki-Zay angeregt, dass neben den sechs Gründungsparteien des Bündnisses auch seine eigenen Kandidaten auf vordere Plätze der oppositionellen Wahlliste gesetzt werden sollten. In einem Interview mit Klubrádió sagte er, sein Antrag sei sowohl von der Demokratischen Koalition als auch von Jobbik abgelehnt worden.
Márki-Zays Versäumnis, seine eigene Partei in das Oppositionsbündnis einzubeziehen und sich nach der Wahl eine Parlamentsfraktion zu sichern, sei ein weiteres Indiz dafür, dass er über keinerlei wirkliche Macht verfüge, notiert Tamás Pilhál von Magyar Nemzet. Der regierungsfreundliche Kommentator glaubt, dass die Opposition von der Demokratischen Koalition sowie von Jobbik dominiert werden dürfte – also den beiden Parteien mit den aktuell größten Fraktionen im Parlament (nach dem Fidesz). Sie würden gegebenenfalls die Macht haben, Márki-Zay jederzeit abzusetzen, falls die Opposition die Wahlen im April gewinnen sollte.
Péter Magyari von 444 vertritt ebenfalls die Auffassung, dass Márki-Zay von den Oppositionsparteien besiegt worden sei, die seinen Antrag auf Aufnahme seiner Bewegung in das Oppositionsbündnis abgelehnt hätten. Der liberale Kolumnist vermutet, dass Márki-Zays Partei neue noch unentschlossene und gemäßigte Wähler hatte anziehen können, die ansonsten zögern würden, dem Oppositionsbündnis ihre Stimme zu geben. Zum jetzigen Zeitpunkt sehe es so aus, als ob Márki-Zay als Vorsitzender einer nicht im Parlament vertretenen Partei Ministerpräsident werden könnte, schließt Magyari.
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI/Balogh Zoltán)