Wöchentliche Newsletter

Auch Oppositionspolitiker haben ihre Wahlzettel in die Urnen gesteckt

Ungarn Heute 2022.04.03.

Prominente Politiker der Oppositionsparteien gaben ihre Stimme schon bis zu den frühen Nachmittagsstunden ab. Sie haben  ihre Wahlzettel in den verschiedensten Orten des Landes in die Urnen gesteckt.

Sozialistischer Vorsitzender Tóth: „Sind wir auf dem Weg nach Westen oder auf dem Weg nach Osten?“ 

Bei der Wahl geht es um die Fragen „Gehen wir nach Westen oder zwinkern wir nach Osten?“ erklärte der Ko-Vorsitzende der sozialistischen Partei MSZP am Sonntagmorgen nach seiner Stimmabgabe in Pécs. In Bezug auf die Wahlbeteiligung sagte Bertalan Tóth, die Statistik zeige das bisher zweitbeste Ergebnis seit dem Fall des Kommunismus. Er fügte hinzu, dass er zuversichtlich sei, dass auch im weiteren Verlauf des Tages viele Menschen zur Wahl gehen würden und forderte alle auf, ihr Recht auszuüben.

Laut dem Politiker steht Ungarn vor entscheidenden Wahlen. 

MTI/Varga György

Jobbik-Politiker Péter Jakab: Heute kommt der Frieden, Ungarn kehrt nach Europa zurück

Am Sonntagmorgen gab Péter Jakab, Vorsitzender der rechtsgerichteten Partei Jobbik, in Miskolc seine Stimme ab. Nach der Stimmabgabe erklärte der in Miskolc geborene Politiker gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur MTI: „Viktor Orbán hat Armut, Angst und einen ‚Putin‘-Krieg nach Ungarn gebracht, und diese Ära muss heute beendet werden, damit endlich Freiheit und Wohlstand ins Land einkehren können.“

Foto: MTI/Czeglédi Zsolt

DK-Politikerin Klára Dobrev und ihr Mann, ex-Ministerpräsident der Linken, Ferenc Gyurcsány warfen die Umschläge mit Hilfe ihres jüngsten Kindes Marci in die Urne.

Dobrev sagte vor Journalisten, sie sei überzeugt, dass Ungarn „jetzt eine demokratische Mehrheit hat“ und fügte hinzu: „Wenn alle zur Wahl gehen, werden wir morgen schon über einen Regierungswechsel sprechen“.

Auf die Frage, was mit Péter Márki-Zay, dem Ministerpräsidentenkandidaten geschehen würde, falls die Opposition die Wahl nicht gewinnen sollte, antwortete Dobrev: „Wir werden gewinnen und er wird Ministerpräsident sein“.

Foto: MTI/Szigetváry Zsolt

Budapester Bürgermeister: „Wir entscheiden darüber, ob Ungarn auf der richtigen oder falschen Seite der Geschichte steht“

Bei den Parlamentswahlen am Sonntag geht es „um Krieg und Frieden, aber die Frage ist, wer den Krieg unterstützt“, sagte der Budapester Bürgermeister Gergely Karácsony und fügte hinzu, dass die Wahl entscheiden werde, „ob Ungarn auf der richtigen oder falschen Seite der Geschichte steht“.

Nachdem er seine Stimme im 14. Bezirk von Budapest abgegeben hatte, sagte Karácsony, die Opposition habe Stimmenzähler in jedes Wahllokal delegiert, um „die Bedingungen für eine transparente Abstimmung zu gewährleisten“.

Sollte die Opposition die Wahlen gewinnen, werde sie versuchen, „das Wahlrecht der ethnischen Ungarn beizubehalten, aber Änderungen durchzusetzen“, sagte Karácsony und fügte hinzu, dass ethnische Ungarn mit doppelter Staatsbürgerschaft ein „besonderes Mandat“ erhalten sollten. Er fügte jedoch hinzu, dass das Staatsbürgerschaftsgesetz nur mit einer Zweidrittelmehrheit geändert werden könne, und „keine Seite wird wahrscheinlich eine solche Mehrheit erreichen“.

Er hat beim Referendum über das ungarische Kinderschutzgesetz eine ungültige Stimme abgegeben und fügte hinzu, dass das so genannte“ Referendum eher ein Betrug“ gewesen sei.

Nationales Referendum findet heute erstmals zusammen mit Parlamentswahlen statt
Nationales Referendum findet heute erstmals zusammen mit Parlamentswahlen statt

Das Referendum wurde von der Regierung im vergangenen Sommer initiiert, die Bürgerinnen und Bürger werden aufgefordert, auf vier Fragen in Bezug auf das ungarische "Kinderschutzgesetz" zu beantworten.Weiterlesen

Porno-Tycoon György  Gattyán von „Megoldás Mozgalom“: Wir können ins Parlament kommen 

Dieser Tag ist eine Art Fest der Demokratie, darum geht es an diesem Sonntag, sagte der Vorsitzende der „Megoldás-Mozgalom“ am Sonntag in Budapest gegenüber MTI, nachdem er seine Stimme im Kindergarten in der Bolyai-Straße abgegeben hatte. György Gattyán forderte alle auf, zur Wahl zu gehen.

Auf die Frage, ob er damit rechne, dass seine Partei ins Parlament einziehen werde, sagte der Parteivorsitzende, er habe sich die Google-Statistiken angesehen, in denen die Suchanfragen nach seiner Partei und seinem Namen 6 Prozent überstiegen, „also haben wir eine Chance“.

MTI/Vasvári Tamás

Der Vorsitzende der Partei „Normális élet“ („Normales Leben“) gab seine Stimme am Sonntagmorgen in der Bildungseinrichtung in der Koszorú-Straße in Nyíregyháza ab.

Coronaskeptischer Blogger Gődény stellt sein Parteiprogramm in den öffentlichen Medien vor
Coronaskeptischer Blogger Gődény stellt sein Parteiprogramm in den öffentlichen Medien vor

Die "Partei für ein Normales Leben" ("Normális Élet Pártja") wolle ein normales Leben, sagte der Parteivorsitzende in seiner 5-minütigen Vorstellungsrede im staatlichen Fersehsender M1.Weiterlesen

Der Corona-Skeptiker György Gődény sagte vor Journalisten, die Partei vertrete normale, alltägliche Menschen, die Steuern zahlen, Kinder großziehen, versuchen, von Löhnen und Renten zu leben, und wolle ihnen endlich eine „anständige Chance im Leben“ in Ungarn geben.

MTI/Balázs Attila

Anna Donáth erwartet eine Wahlbeteiligung von 70-80 Prozent

Die Vorsitzende von der linksliberalen Partei „Momentum“ sagte, die Mehrheit will die Regierung wechseln und dieses System ersetzen. Anna Donáth sagte nach ihrer Stimmabgabe, ihre Partei Momentum und die Aktivisten der Partei hätten alles getan, um dies zu erreichen. „Viele Menschen glauben, dass wir dieses System hier und jetzt beenden werden“, sagte die Politikerin.

Foto: MTI/Demecs Zsolt

Grünen Politiker Kanász-Nagy: Regierungswechsel ist die Garantie für den Erhalt von EU-Geldern

Ein Regierungswechsel sei eine Garantie dafür, dass die EU-Entwicklungsgelder in Ungarn ankämen, und die neue Regierung werde sie nutzen, um den ländlichen Gebieten zu helfen, ihren Rückstand aufzuholen, sagte der Fraktionsvorsitzende der grünen Partei LMP am Sonntagmorgen nach der Stimmabgabe in Pécs gegenüber der MTI.

Foto: MTI/Mohai Balázs

Vorsitzender der Partei des Zweischwänzigen Hundes: „Es ist wichtig, dass alle, die für uns stimmen, zur Wahl gehen, die anderen sind nicht so wichtig“

Es sei eine „repräsentative Ein-Personen-Meinungsumfrage“ durchgeführt worden, bei der unsere Partei 100 Prozent erreicht habe, so dass man die Ergebnisse am Abend ruhig abwarten könne, sagte Gergely Kovács nach der Absttimmung. „Wir haben die Umfragen sorgfältig geprüft, und das Ergebnis ist absolut klar: Entweder kommen wir ins Parlament oder nicht“. Der Politiker merkte an, dass das größte Risiko der Wahlen darin besteht, „ob die galaktisch-kolonialistische Partei der Ganymeder die Erde angreifen wird“. „Wenn wir gewinnen, werden sie es nicht tun“, fügte er hinzu.

Foto: MTI/Mohai Balázs

Satire-Partei im Staatsfernsehen: Sympathisant sprach live mit seiner Frau telefonisch, anstatt die Partei vorzustellen
Satire-Partei im Staatsfernsehen: Sympathisant sprach live mit seiner Frau telefonisch, anstatt die Partei vorzustellen

Die satirische Partei schickte einen ihrer Sympathisanten in die Live-Sendung, doch klingelte in der Live-Sendung plötzlich sein Telefon... Weiterlesen

Via: MTI, Facebook, Foto: Die Europaabgeordnete der Demokratischen Koalition (DK), Klára Dobrev, und der ehemalige sozialistische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány geben ihre Stimmen zusammen mit ihren Kindern im Wahllokal der Grundschule in der Áldás-Straße in Budapest bei den Parlamentswahlen und dem Referendum zum Kinderschutzgesetz ab. Via MTI/Szigetváry Zsolt