Kolumnisten sehen unter anderem zwei Gründe für den gescheiterten Versuch der Opposition, die Regierung abzulösen: Da wäre einmal die mangelnden interne Geschlossenheit sowie zum anderen die Kluft, die sie von den Verlierern der Globalisierung trennt. Presseschau von budapost.de.
Mariann Őry unterteilt das internationale Echo auf den Wahlsieg des Fidesz in zwei Gruppen: Da gebe es die Anhänger des Souveränismus, die ihn begrüßen würden, und die Globalisten, die er schockiert habe. In ähnlicher Weise seien auch die Ungarn gespalten, notiert die Kommentatorin in Magyar Hírlap, wobei die Souveränisten die Mehrheit bildeten. Zwar sei es den Führern der heterogenen Oppositionskräfte gelungen, sich zu einem einzigen Bündnis zusammenzuschließen, jedoch hätten ihnen ihre Anhänger auf diesem Weg nicht folgen können und ihre Kreuzchen woanders gemacht.
Dániel Róna schreibt auf 24.hu, dass die Opposition relativ wohlhabende und gebildete Schichten vertrete. Der Fidesz hingegen habe seit Jahren konsequent die weniger gebildete Landbevölkerung in den Fokus genommen und dort seine Wählerbasis deutlich ausbauen können. Die Verlierer der Globalisierung seien derzeit zahlenmäßig stärker als die Gewinner, konstatiert Róna und resümiert: Solange die Opposition nicht in der Lage sei, ihnen substanzielle Zusagen zu geben und Perspektiven zu bieten, habe sie keine Chance auf einen Sieg über den Fidesz.
(Via: budapost.de, Titelbild: MTI/Illyés Tibor)