"Auf unserem Kontinent zeichnet sich eine ernstere Migrationskrise als im Jahr 2015 ab" warnt Ungarns Premierminister in einem Brief, den er an die Präsidentin der Europäischen Kommission geschrieben hat.Weiterlesen
Die europäischen Staats- und Regierungschefs scheinen die anhaltende Migrantenkrise an den südlichen Grenzen Ungarns nicht zu bemerken.
Lokalen Berichten zufolge endete ein Streit zwischen einer Gruppe von Menschenschmugglern in einer stundenlangen Schießerei mit einem Toten und sechs Schwerverletzten. Der Vorfall ereignete sich am Samstagmorgen in einem Waldgebiet nördlich der serbischen Stadt Subotica (Szabadka) und betraf eine Gruppe afghanischer und pakistanischer Migranten, die angeblich mit Schusswaffen bewaffnet waren. Der Bürgermeister von Subotica, Stevan Bakic, bestätigte, dass trotz der Bemühungen der Ärzte eine Person nicht wiederbelebt werden konnte und eine sechzehnjährige Frau in kritischem Zustand im Krankenhaus liegt.
Anwohner haben die Polizei alarmiert, nachdem Schüsse aus dem Wald von Makova Sedmica, südlich des ungarischen Grenzzauns, zu hören waren. Einem Zeugen zufolge waren die Schüsse über eine Stunde lang zu hören.
Spezielle Polizeieinheiten des serbischen Innenministeriums und Krankenwagen eilten zum Ort des Geschehens, wo Berichten zufolge sogar Polizisten von bewaffneten Migranten beschossen wurden.
Sechs verletzte Ausländer, die in dem Gebiet angetroffen wurden, wurden medizinisch versorgt und in ein Krankenhaus gebracht. Der Ort des Geschehens wurde vom serbischen Innenminister Aleksandar Vulin besucht.
„Die Soldaten und Polizisten halten sich wacker, aber durch den Krieg wird ihre Arbeit auch an der ukrainischen Grenze dringend benötigt. Es ist an der Zeit, ein eigenes Grenzjägerkorps zu gründen, das sich ausschließlich dem Grenzschutz widmet! Wir dürfen die Sicherheit Ungarns nicht aufs Spiel setzen“, kommentierte der Fidesz-Fraktionsvorsitzende den Vorfall im Wald von Makova Sedmica am Samstag auf Facebook. Máté Kocsis wies darauf hin, dass allein in diesem Jahr mehr als 100.000 Menschen versucht haben, illegal nach Ungarn einzureisen und dabei verschiedene Methoden angewandt haben, manchmal Tunnel, manchmal Leitern, manchmal Steine, manchmal Waffen.
Die ungarischen Grenzschutzkräfte haben eine erhöhte Zahl illegaler Grenzübertritte gemeldet. Seit Anfang 2022 wurden über 100.000 Migranten von ungarischen Patrouillen an den Südgrenzen des Landes zurückgewiesen. Menschenschmuggel ist ein millionenschweres Geschäft, bei dem eine Reihe von Migrantenbanden um „Kunden“ konkurrieren und zu immer gewalttätigeren Methoden greifen, um Rivalen abzuwehren und Polizei und Grenzpatrouillen einzuschüchtern. Die ungarische Regierung hat seit 2015 mehr als 1,5 Milliarden Dollar für den Grenzschutz ausgegeben, doch die wiederholten Bitten um finanzielle Unterstützung durch die EU sind bisher auf taube Ohren gestoßen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat erklärt, dass die EU keine „Stacheldrähte oder Mauern“ finanzieren wird, aber die eskalierende Gewalt durch illegale Migranten spricht solchen prinzipiellen Erklärungen Hohn und wirft ein Licht auf das mangelnde Engagement der EU für eine effektive Grenzschutzpolitik.
via hungarytoday.hu, mti.hu; Beitragsbild: Edvárd Molnár/MTI