Nach einer 2019 verabschiedeten EU-Richtlinie hätten Väter nach der Geburt eines Kindes Anspruch auf mehr bezahlte freie Tage als bisher. In einer Erklärung vom Dienstag forderte der Ungarische Gewerkschaftsbund (MASZSZ) die Regierung auf, Vätern durch eine entsprechende Änderung des Arbeitsgesetzes mindestens 10 statt der derzeitigen 5 bezahlten freien Tage zu garantieren.
Der Gewerkschaftsbund erklärte, die Regierung habe sich mit dieser Frage nicht befasst. Ungeachtet der Tatsache, dass ungarische Experten vor drei Jahren an der Ausarbeitung der Richtlinie beteiligt waren und die Frist für ihre Einführung auf den 2. August 2022 festgelegt wurde, fügten sie hinzu.
Es sei nicht das erste Mal, dass MASZSZ eine entsprechende Änderung des Arbeitsgesetzes fordere, um die Zahl der Arbeitstage zu verdoppeln, bisher jedoch vergeblich.
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Österreich sei eines der ersten Länder gewesen, das der Forderung der EU nachgekommen sei und den Vätern 30 statt 10 Tage Urlaub gewährt habe. Ungarn steht mit 5 Tagen ganz hinten in der Warteschlange, stellten sie fest.
„Nebenan steht der vierwöchige Vaterschaftsurlaub auch gleichgeschlechtlichen Eltern, nicht blutsverwandten Eltern und Pflegeeltern zur Verfügung. Während dieser Zeit sind Väter geschützt, d. h. sie können nicht gekündigt werden. Dieser Schutz gilt in unserem Land nur für fünf Tage“, heißt es in der Erklärung.
Der Gewerkschaftsbund appelliert an die Regierung: Wenn sie bereits an der Ausarbeitung einer einheitlichen internationalen Richtlinie mitgewirkt hat, sollte sie diese ernst nehmen und so bald wie möglich ratifizieren, so die Mitteilung.
via mti.hu, Beitragsbild: Pixabay