Am Donnerstag eröffnet das Petőfi-Literaturmuseum (PIM) anlässlich des 200. Geburtstages des Dichters eine neue Wanderausstellung mit dem Titel „Ich durchquere mein Heimatland“. Die erste Station des Museumsbusses wird Sándor Petőfis Heimatstadt Körösch (Kiskőrös, Komitat Bács-Kiskun) sein, gefolgt von mehr als 200 Orten im Laufe des nächsten Jahres.
Szilárd Demeter, Generaldirektor des Petőfi-Literaturmuseums, sagte am Dienstag auf einer Pressekonferenz im Museumsgarten, das Hauptziel der Wanderausstellung sei es, mehr Menschen in Ungarn und über die Grenzen hinaus mit dem Lebenswerk, der Größe und dem Genie von Sándor Petőfi (1823-1849) bekannt zu machen.
Petőfi ist der ungarische Dichter, den man in allen Ländern kennt. (…) Er lebte sechsundzwanzig Jahre und ließ ein Lebenswerk von Weltmaßstab zurück. (…) Der Dichter der Freiheit und der Liebe, des Glaubens an das Leben fiel auf dem Schlachtfeld als Kämpfer für die Freiheit. Genie und Dichterschicksal, die hehrste Vision der Romantiker, fanden in ihm ihre Verkörperung.“
Géza Engl
Der Generaldirektor erinnerte daran, dass die Petőfi-Zweihundertjahrfeier offiziell am Mittwoch mit der Eröffnung des Nationalen Akademischen Jahres in Körösch beginnen wird. Bei dieser Gelegenheit wird auch der Museumsbus die Stadt besuchen, der dann bis Mitte 2023 an verschiedene Orte im Karpatenbecken fahren wird.
Laut dem bei der Veranstaltung verteilten Pressematerial ist das Motto der Ausstellung eine Passage aus dem Gedicht „Meine Lieder“ (Dalaim), die nicht nur Petőfis Leidenschaft für das Reisen und seine poetischen Ambitionen zum Ausdruck bringt, sondern auch auf den ungewöhnlichen Charakter der Ausstellung verweist.
Die Ausstellung konzentriert sich nicht auf die Biografie des Dichters, sondern auf die Entscheidungssituationen, die seine schöpferische Haltung bestimmten, wie z. B. Dichter werden, soziale Mobilität, Berufswahl, Teilnahme am öffentlichen Leben, Organisation des literarischen Lebens oder Gründung einer Familie.
Freiheit und Liebe
sind all mein Streben!
Für meine Liebe
könnt‘ ich das Leben,
doch für die Freiheit
die Liebe selbst geben.“
Das Rückgrat der Ausstellung bilden 10 ausgewählte Stücke aus der Sammlung, die jeweils eine Etappe der imaginären Reise darstellen. Dazu gehören das Fleischerbeil des Vaters des Dichters, István Petrovics, die perlenbesetzte Brieftasche, die ihm seine Frau schenkte und ein Billardstock, den Petőfi in seinem Stammlokal, dem Pester Café Pilvax, verwendete. Zu jeder Reliquie gibt es ein spezielles Gedicht sowie eine Reihe von Zitaten, Manuskripten, Kunstwerken und literarhistorischen Merkwürdigkeiten. Die Zeilen aus den „Reiseaufzeichnungen“ werden von einem Theaterkünstler vorgetragen.
Der Bus soll von September bis August 2023 durch das Land und das Karpatenbecken fahren. Die Wanderausstellung wird bis Dezember mehr als 60 Städte besuchen, und bis zum Ende des Petőfi-Gedenkjahres wird sie an mehr als 200 Orten zu sehen sein, darunter auch bei Veranstaltungen wie dem Raaber Buchsalon (Győr) und der 40. traditionellen Schüttinsel-Messe in Niedermarkt (Dunajská Streda, Slowakei).
Via MTI Beitragsfoto: PIM Facebook