Wegen steigender Energiepreise nehmen die Aufwendungen für den Betrieb von Schwimmbädern und Stadien auch in Ungarn deutlich zu.
Die Situation des ungarischen Schwimmsports
Die FINA stufte die Budapester Veranstaltung im Juni als die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten ein, das ungarische Team belegte auf dem Medaillenspiegel den ersten Platz bei den Junioren-Europameisterschaften und den zweiten Platz bei den Weltmeisterschaften und das Freiwasser-Team erreichte ebenfalls den ersten Platz auf dem Medaillenspiegel, aber die nächste Periode wird extrem schwierig werden, betonte Sándor Wladár, Präsident des ungarischen Schwimmverbandes (MÚSZ).
Hussein al-Mussalam, Präsident des internationalen Wassersportverbands FINA Kuwait, sagte, dass Ungarn ein großes Dankeschön verdiene, weil es nach dem Ausbruch des Coronavirus und inmitten des Krieges in der Ukraine in nur vier Monaten die Voraussetzungen für die Weltmeisterschaften geschaffen habe.Weiterlesen
„Ich denke, der ungarische Sport steht wegen der völlig aus dem Ruder gelaufenen Energiepreise vor der größten Herausforderung seit dem Fall des Kommunismus. Wir müssen viel arbeiten und Lobbyarbeit leisten, um die Schwimmbäder offen zu halten. Und wir sehen, warum das so wichtig ist: Durch die Schließung von Covid gibt es heute ein Drittel weniger Teilnehmer in der Haiklasse als in den Vorjahren – wenn jetzt eine ähnliche Situation eintritt, würde das dem ungarischen Schwimmsport langfristig unvorhersehbaren Schaden zufügen.“, so der Präsident
Die Situation des ungarischen Fußballs
Der ungarische Fußball hat in letzter Zeit eine ähnlich fantastische Bilanz vorzuweisen. Die Nationalmannschaft schlug England (1:0, 4:0), besiegte Deutschland in Leipzig mit 1:0 und bestritt dann in der Todesgruppe der Nations League ein Spiel, das ein Endspiel hätte sein können, gegen Italien (das sie mit 0:2 verlor). Der ungarische Meister Ferencváros liegt nach dem 3:2-Sieg gegen den türkischen Meister Trabzonsport mit zehn Mann und dem 1:0-Heimsieg gegen den Ligue-1-Dritten Monaco mit sechs Punkten auf Platz eins der Europa-League-Gruppenphase.
Die ungarische Fußballnationalmannschaft hat in der sechsten und letzten Runde der Nations League in der Puskás-Arena eine 0:2-Niederlage gegen Europameister Italien erlitten und damit den zweiten Platz in der Gruppe 3 der Division A belegt.Weiterlesen
Aber die steigenden Energiekosten bereiten den Vereinen der Komitatsstädte und NB III zunehmend Kopfzerbrechen, wenn es darum geht, die notwendigen jährlichen Betriebsmittel aufzubringen, die sich auf den Verein als Ganzes auswirken. Das Problem dabei ist: Wenn es wegen der Energiepreisexplosion keinen Sponsor gibt, gibt es auch kein Gehalt und der Nachwuchs ist gefährdet. Profivereine werden vom Staat über den Ungarischen Fußballbund (MLSZ) wesentlich großzügiger unterstützt. Dennoch ist die Situation für die Teams von der ersten und zweiten Liga nicht einfach. Nach vorläufigen Berechnungen könnten die jährlichen Betriebskosten für die in der ersten Liga üblichen Stadien, die Platz für 4-8000 Zuschauer bieten, und die dazugehörigen Trainingszentren von 100-120 Millionen Forint auf fast 1 Milliarde Forint steigen.
Wie ist der Lage der Schwimmbäder?
Alle Schwimmbäder des Landes sind in der aktuellen Informationsdatenbank des ungarischen Schwimmverbandes (MÚSZ) aufgelistet – nach dieser Datenbank ist es sicher, dass etwa fünfzig Prozent der Schwimmbäder nicht geschlossen werden, während bei der anderen Hälfte die Betreiber später eine Entscheidung treffen werden. Die Mehrheit der lokalen Behörden ist bestrebt, ihre Einrichtungen so lange wie möglich offen zu halten, sagte Károly Szita, Präsident des Verbandes der Städte mit Komitatsrechten, auf der MÚSZ-Sitzung.
Die Teilnehmer kamen aus 1.073 ungarischen Gemeinden, während 500 Schwimmer von dreiundvierzig Ländern aus dem Ausland mitmachten.Weiterlesen
Der Schwimmverband wird in Kürze einen Leitfaden für Schwimmbadbetreiber erstellen, in dem die wichtigsten Maßnahmen zur deutlichen Senkung des Energieverbrauchs beschrieben werden, ohne die Qualität des Sports zu beeinträchtigen, sagte Gábor Szentpáli, geschäftsführender Präsident des BVSC. Mit einem gut ausgebildeten und erfahrenen Betriebsteam können außerordentliche Einsparungen erzielt werden, fügte er hinzu.
Enikő Török, Leiterin des Sportteams, fügte hinzu, dass es laufende Gespräche mit dem Staatssekretariat für Sport, den regionalen Verantwortlichen und dem Ungarischen Wasserballverband gebe. Ziel sei es, sicherzustellen, dass die Schwimmbäder in den regionalen Zentren geöffnet bleiben und dass weder die professionelle Arbeit in den Vereinen beeinträchtigt noch der Schwimmunterricht der Kinder, die am Nationalen Schwimmprogramm teilnehmen, unterbrochen wird, so der Verband in einer Erklärung.
Wie ist die Lage der Stadien?
Nach Angaben aus Sportkreisen gibt es seit einiger Zeit gemeinsame Überlegungen und Gespräche zwischen Erst- und Zweitligisten, doch bis auf Weiteres geht jeder für sich mit der Situation um.
Ferencváros hat den Betrieb des Groupama-Stadions schon vor Jahren langfristig verkauft, die 20 Sektions-Gigaklubs sind von der Krise nur wegen des Betriebs des Fradi-Zentrums im Népliget und des Mietobjekts der Eishockeymannschaft, dem Tüskecsarnok, betroffen, die Fußball-GmbH muss sich um das Stadion keine Sorgen machen.
Der Vasas Futball Club, der alleiniger Betreiber des Illovszky-Rudolf-Stadions und des dazugehörigen Trainingszentrums ist, hat mit dem Betreiber eine Quote vereinbart, rechnet aber dennoch mit einer knappen Erhöhung um 6-8 Prozent gegenüber den Bedingungen von 2021. Budapest Honvéd und Zalaegerszeg befinden sich in einer ähnlichen Situation und beide Vereine sind dabei, ein Krisenmanagementpaket zu entwickeln.
Das Volksstadion hätte zwar schon immer Puskás Ferenc Stadion heißen sollen, das damalige Gebäude sei aber des ungarischen Fußballers nicht würdig gewesen.Weiterlesen
Beim Újpest FC ist die Situation umgekehrt: Hier ist der Mutterverein der Stadionbetreiber und zahlt gemäß dem geltenden Vertrag eine feste Miete an UTE für die Nutzung des Stadions. Nach gegenwärtigen Schätzungen wird dies mit Sicherheit einen Anstieg der Kosten um das 4-5fache bedeuten, und da es derzeit keine externen Mittel zur Deckung dieser Kosten gibt, müssen sie aus eigenen Mitteln gedeckt werden.
Wie Újpest wird auch MTK Budapest Labdarúgó Zrt. das Neue Hidegkuti Nándor-Stadion und die anderen von ihm genutzten Einrichtungen vom Stadionbetreiber, dem Verein, der die anderen MTK-Abteilungen unterstützt, mieten. Laut einer Erklärung des Vereins werden alle Anstrengungen unternommen, um in der kommenden Zeit so sparsam wie möglich mit der Energie umzugehen.
Wie aus den obigen Ausführungen hervorgeht, wird dies eine sehr schwierige Zeit für die Vereine der Kategorie NB I sein, aber alle sind bestrebt, dass kein Stadion während der Winterzeit geschlossen werden muss.
via index.hu, 24.hu, Beitragsbild: László Róka/MTVA/Bizományosi
