Heute beginnt eine dreitägige Konferenz über das Werk des ehemaligen Ministers für Religion und Bildungswesen Kuno Klebelsberg, die mit einer von der geisteswissenschaftlichen Fakultät und dem Archiv der Universität Fünfkirchen (Pécs) bzw. dem Gebietskomitee der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) organisierten Ausstellung endet.
Wie die Universität Fünfkirchen (PTE) in einer Pressemitteilung erklärte, wird die wissenschaftliche Konferenz mit dem Titel „Klebelsberg und seine Zeit“ vom 5. bis 7. Oktober am Sitz der MTA in Fünfkirchen stattfinden und Vorträge über das europäische und ungarische Hochschulwesen des 19. Jahrhunderts, das Bildungssystem Klebelsbergs, die Entwicklung der ländlichen Universitätsstädte und die Beziehung zwischen Politik und Universität umfassen.
Zu den Referenten gehören Experten der Universitäten Debrezin, Szegedin, Fünfkirchen, ELTE (Budapest), der János-Kodolányi-Universität und des Mathias-Corvinus-Kollegs.
Zum Abschluss der Konferenz wird am Freitag in der Zweigstelle Innenstadt der Universitätsbibliothek eine temporäre Ausstellung mit dem Titel „Fünfkirchen-Debrezin-Szegedin – Kuno Klebelsberg und das ungarische Hochschulwesen“ eröffnet, die sich mit dem Einfluss des Bildungs- und Kulturpolitikers auf die ländlichen Universitäten beschäftigt.
Berühmt ist Klebelsberg auch für die Einführung einer fortschrittlichen Stipendienpolitik für Universitätsstudenten. Zitate von Kuno Klebelsberg: „Für lebensfähige Nationen ist eine Katastrophe wie das Zurechtstutzen eines Baumes. Je härter der Baum zurecht gestutzt wird desto kräftiger treibt er neue Äste.“ „Viele Nationen sind Bankrott gegangen wegen Kriegsausgaben, aber keine wegen Bildungsausgaben.“ „Es ist ein Versagen aller Weisheit, wenn die ältere Generation der jüngeren nichts als Verzweiflung zu raten hat.“Fact
Kuno Graf Klebelsberg von Thumburg (1875 Magyarpécska/Petschka – 1932 Budapest) war ein ungarischer Politiker und Kultusminister. Nach dem Ersten Weltkrieg, dem Vertrag von Trianon und den Verwüstungen des Bürgerkriegs übernahm Klebelsberg 1921 das Amt des Innenministers, das er bis zum folgenden Jahr innehatte. Danach diente er als Kultusminister (1922-1931) und führte in ganz Ungarn zahlreiche Bildungsreformen ein. Klebelsberg half bei der Einrichtung von Grundschulen auf dem Lande, begann mit der Modernisierung zahlreicher Universitäten und gründete das ausländisch-ungarische Kulturinstitut Collegium Hungaricum, um das Bewusstsein für die ungarische Kultur im Ausland zu stärken.
Anhand von Briefen, Karten, Zeitungsartikeln, Reden und Karikaturen können sich die Besucher über das ungarische Hochschulwesen in der Provinz informieren.
Die Ausstellung, die bis zum Herbst 2023 zu sehen sein wird, umfasst auch ein Priestergewand und einen Kelch, die der Kultusminister anfertigen ließ und der Universitätskirche von Fünfkirchen geschenkt wurden, heißt es in der Pressemitteilung.
Das vollständige Programm der Konferenz finden Sie unter tab.mta.hu.
Beitragsbild: Klebelsberg-Gedenkhaus in Budapest Facebook