In der ostungarischen Stadt wird die größte Investition in der Geschichte des Landes getätigtWeiterlesen
Automarken aus dem Fernen Osten waren in Ungarn schon immer beliebt, aber jetzt könnten sie noch stärker gefragt sein. Mit Covid, das der europäischen Autoindustrie eine Zeit der Krise beschert, könnte der Kontinent eine noch größere Expansion fernöstlicher Marken wie Toyota, Kia und Suzuki erleben.
Einem Artikel der ungarischen Wirtschaftsseite Világgazdaság zufolge könnten die größten europäischen Automarken innerhalb weniger Jahrzehnte von den Straßen verschwinden, wenn der seit Beginn der Coronavirus-Epidemie zu beobachtende Trend, der sich in den Neuzulassungen niederschlägt, nicht gestoppt wird. Dies bedeutet, dass
im Jahr 2019, also vor der Covid-Pandemie in Ungarn, sechs der 20 beliebtesten Automodelle aus Fernost stammten, in der ersten Hälfte des Jahres 2022 waren es bereits 12.
Marken wie der Skoda Octavia, der Opel Astra und der Ford Focus sind vom ungarischen Markt verdrängt worden. Sie wurden durch japanische und südkoreanische Marken wie den Toyota Corolla, Kia Ceed und Suzuki ersetzt.
Volkswagen ist zwar das beliebteste europäische Unternehmen, doch Toyota und Suzuki folgen gleich dahinter. Obwohl das deutsche Unternehmen immer noch an der Spitze der europäischen Verkäufe steht, ist bereits ein Trendwechsel zu erkennen: Mercedes und Stellantis verkaufen neben Volkswagen weniger Einheiten, während Hyundai, Kia und Toyota an Beliebtheit gewinnen.
Laut Zoltán Matheika, Senior Researcher und Branchenexperte bei Kopint-Tárki,
wird oft und nicht zu Unrecht die Frage gestellt, dass sich die Sanktionen gegen Russland am negativsten auf die relative Wettbewerbsfähigkeit und die relative Qualität der EU auswirken könnten.
„Sicher ist, dass die Inflation in Ostasien viel niedriger geblieben ist als in der Eurozone, insbesondere in Deutschland“, sagte er.
Dennoch gebe es einige ermutigende Anzeichen, so habe beispielsweise Mercedes im September die Produktion von Ersatzteilen hochgefahren, um sich auf eine mögliche künftige Kraftstoffknappheit vorzubereiten. Darüber hinaus ist laut Eurostat die Produktion in der deutschen Automobilindustrie (wie auch in Ungarn) im dritten Quartal sprunghaft angestiegen, und einige Berichte deuten auf eine Verringerung des Mangels an Chips hin.
Matheika wies auch darauf hin, dass die Situation in Ungarn aufgrund der Präsenz von Premiummarken etwas besser ist, da der Markt für Luxusautos in den kommenden Jahren stabiler sein wird als der Markt für Massenautos, was die relative Position eines großen Teils der ungarischen Automobilindustrie verbessern könnte.
Via: Hungary Today ; Titelbild: Pexels